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Schallbach Jagdpächter warnt vor der Fuchsräude

Weiler Zeitung
Revierpächter Helmut Sütterlin mit seiner Münsterländer-Hündin Banja und Jägerin Nadine Rombach mit ihrer mit der Räudemilbe infizierten Labrador-Hündin Luna. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Ansteckungsgefahr: Hunde können sich im Wald infizieren / Behandlung langwierig

Schallbach (cre). Die durch die Sarcoptes-Milbe hervorgerufene Fuchsräude kann auch Hunde befallen. Revierpächter Helmut Sütterlin hat deshalb Hinweistafeln aufgehängt, mit denen er Hundehalter vor der akut drohenden Gefahr einer Infektion ihrer Tiere warnen möchte.

Nicht nur dem Jagdpächter waren in letzter Zeit vermehrt an Räude erkrankte Füchse aufgefallen. Die Krankheit äußert sich nach außen sichtbar durch großflächigen Haarausfall und entzündete Hautpartien. Sie führt in der Regel innerhalb von drei Monaten zum Tode des erkrankten Tieres. Dabei gräbt sich die Milbe in die Haut ein und legt dort ihre Eier ab, so dass die nächste Milbengeneration dort heranwachsen und ihr Werk auf anderen Tieren, neben Hund und Katze sind dies auch Marder oder Luchs, fortsetzen kann. Übertragungsorte können Fuchsbauten oder auch verendet im Gelände liegende Füchse sein. Gern nimmt ein Hund solche Gelegenheiten wahr und „parfümiert“ sich im Kadaver wälzend kräftig ein. Und schon ist es geschehen.

Hochgefährdet sind natürlich in erster Linie Jagdhunde. Diese Erfahrung musste auch Nadine Rombach, Mitjägerin im Schallbacher Revier, machen. Durch intensiven Kontakt mit einem Fuchsbau infizierte sich ihre Labrador-Hündin Luna. Beim Hund entwickelt sich die Krankheit mit ganz ähnlichem Krankheitsbild zur Sacoptes-Räude des Hundes.

Durch direkten Kontakt mit dem Menschen kann sich auch dieser infizieren und bildet eine so genannte „Pseudokrätze“ aus. Allerdings vermehren sich die Milben beim Menschen nicht. Er ist für den Erreger ein so genannter Fehlwirt.

Auch bei regelmäßiger Impfung ist ein Hund gegen die Sarcoptes-Milbe nicht geschützt, weiß Tierärztin Bettina Kiefer. Diese Milbe ist zudem nur eine von zahlreichen ihrer Sorte. Kiefer rät Hundehaltern, immer aufmerksam das Verhalten und das Äußere ihres Hundes zu beobachten. Wenn festgestellt werde, dass das Tier sich vermehrt kratze oder an den Ohrrändern oder um die Nase herum schuppig werde, sei ein Arztbesuch dringend angeraten.

Die Behandlung erfolgt in der Regel über äußerlich anzuwendende Präparate. Da niemals mit einer Behandlung sämtliche Jugendformen der Milben mit abgetötet werden, muss die Behandlung mehrfach wiederholt werden, bis alle Milben abgetötet sind.

In der Jägerschaft herrscht die Meinung vor, dass nur verstärkte Bejagung des Fuchses die Vermehrung der Krankheit eindämmen könne. Bei den durch die Hegegemeinschaft Rebland-Blauen durchgeführten Fuchswochen kamen 34 Füchse zur Strecke. Rund ein halbes Dutzend von ihnen soll an der Fuchsräude erkrankt gewesen sein. Das macht auch deutlich, dass die Räude nicht auf ein eng umgrenztes Gebiet beschränkt ist.

Eine gegenteilige Auffassung vertritt die Tierärztin. Sie meint, dass infolge starker Bejagung die Vermehrungsrate der Füchse und damit eine Ausweitung der Räude sogar noch zunehmen könne.

Genaue Zahlen über von der Sarcoptes-Milbe befallene Wildtiere liegen nicht vor. Wie der Leiter des Fachbereichs Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung am Landratsamt, Markus Overhoff, auf Nachfrage mitteilte, sei die Räude seit einigen Jahren nicht mehr meldepflichtig. Er riet jedoch eindringlich dazu, beim Auffinden verendeter kranker oder bei Begegnungen mit offensichtlich erkrankten Tieren möglichst den nächsten Jagdpächter oder Jäger zu informieren und die Tiere auf keinen Fall anzufassen.

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