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Schallbach Kein Recyclingmaterial im Dorf

Weiler Zeitung

Der Schallbacher Gemeinderat wehrt sich gegen A 98-Aushub

Schallbach (sih). Schallbachs Gemeinderätin Regina Wagner sorgt sich um die Natur in der Gemeinde. Auslöser war die jüngst erfolgte Schotterung der Wirtschaftswege Steinacker- und Lettenweg mit Recyclingmaterial aus dem Aushub der A 98-Sanierung. Der Steinackerweg hatte laut Gemeinderatsbeschluss für 10 000 Euro mit Mineralgemisch saniert werden sollen.

Eine gute Woche später kam kurzfristig das Angebot einer Firma an Bürgermeister Martin Gräßlin, dort Gratis-Aushubmaterial aufzubringen: und der Lettenweg wurde gleich mit geschottert. Hierüber hatte Gräßlin im Vorfeld die Gemeinderäte informiert. Da sich jedoch zwei Gemeinderäte dagegen aussprachen, hätten Wagner und Christian Iselin es gut gefunden, den Gemeinderat darüber abstimmen zu lassen – auch wenn laut Iselins Auskunft ein Test des Recyclingmaterials mittels Indikatorspray keine Schadstoffe gezeigt habe.

Schädliche Bestandteile?

Laut Auskunft der Firma, so Bürgermeister Gräßlin, habe diese das Aushubmaterial nicht zwischenlagern können, somit sei die Zeit für eine Entscheidung knapp gewesen. Dazu sagte Wagner, ihr sei nicht bekannt, ob eine schriftliche Bestätigung seitens der Firma über die Unbedenklichkeit des Recyclingmaterials vorliege – immerhin könnten theoretisch krebserregende Bestandteile darin stecken.

Sie fragte sich: „Wie soll unsere Gemeinde in 25 Jahren aussehen? Wir haben immer größere Maisäcker und zuplanierte Wege“. Bereits jetzt beobachte sie einen Rückgang vieler Vogelarten. Blindschleichen und Glühwürmchen, die früher den hohen Rain in der Wittlinger Straße besiedelten, würden heute dem Mähwerk der Straßenmeisterei zum Opfer fallen.

Wagners Antrag, die Ausbringung von Recyclingmaterial auf Waldwegen nicht zuzulassen, wurde einstimmig angenommen. Constanze Lehmann, zuständig für Altlasten und Schadensfälle im Landratsamt Lörrach, hat der Gemeinde laut Wagner angeboten, der Gemeinde die Kartierung der Gemarkung Schallbach zukommen zu lassen – als Arbeitsgrundlage für eine zu gründende Arbeitsgruppe „Umwelt“. Eine solche AG fand auch Gräßlin gut.

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