Wittlingen würdigt Verdienste um Jumelage mit Wittlingen
Wittlingen (os). Beim Neujahrsempfang in Wittlingen wurde in diesem Jahr ein „Wittlinger“ zum zweiten Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Bürgermeister Michael Herr bat zu diesem Zweck den Schwaben Konrad Hölz zu sich auf die Bühne.
Konrad Hölz war bis zur Kommunalwahl im Mai vergangenen Jahres 15 Jahre lang Ortsvorsteher im Bad Uracher Stadtteil Wittlingen auf der Schwäbischen Alb. Er gilt als die treibende Kraft der Partnerschaft mit dem hiesigen Wittlingen. Eine Delegation aus Südbaden wohnte denn auch seiner Verabschiedung im Sommer bei.
Herr erinnerte daran, dass im Jahr 2001 die eingeschlafenen Kontakte zwischen den beiden Wittlingen wieder belebt wurden. „Ich glaube zu recht sagen zu dürfen, dass wir zwei uns im Besonderen sowie unsere Ratsgremien sich von Anfang an bestens verstanden haben. Dass wir zwei Freunde geworden sind, erfüllt mich mit Stolz“, wandte sich Herr an den Gast. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Konrad Hölz verbinde man auch die Absicht, ihn noch enger an das von ihm geschätzte Markgräflerland zu binden.
Die Ehrenbürgerwürde für Hölz sei aber auch eine Würdigung an alle schwäbischen Wittlinger, denn nur mit diesen habe er die besondere Dorf-Freundschaft auf- und ausbauen können. Schließlich überreichte Herr unter lang anhaltendem Applaus die Urkunde an Hölz.
Dankbar und gerührt
Dieser zeigte sich in seinen Dankesworten für die hohe Ehrung – der einzige andere Wittlinger Ehrenbürger ist Alt-Bürgermeister Rolf Wohlschlegel – „dankbar und gerührt“. Dem Wunsch des Laudators nach einer weiteren Pflege der Beziehungen werde er, soweit es die Gesundheit zulasse, gerne nachkommen. Er fühle sich im badischen Wittlingen sehr, sehr wohl, wie daheim bei Freunden, sagte ein gerührter, neuer Ehrenbürger in der Gemeindehalle.
Die Entwicklung der besonderen Freundschaft zwischen beiden Dörfern und auch der Freundschaft zu Konrad Hölz hatte eingangs des Ehrungszeremoniells der Wittlinger Mundartdichter Hans Brunner dargelegt. Brunner erinnerte daran, dass in den 60er Jahren eine für das Kandertäler Wittlingen bestimmte Schulmöbellieferung versehentlich beim Namensvetter im Schwäbischen gelandet war. Die Schwaben machten sich auf die Suche nach dem richtigen Adressaten. So entstanden Kontakte der beiden Gesangvereine, der Fußballclubs, der Gemeinderäte und der Feuerwehren, die Ende der 70er Jahre aber einschliefen. Bis sie auf Initiative des damaligen Gemeinderats Hans-Jürgen Frey und dem zwei Jahre zuvor zum Bürgermeister gewählten Michael Herr 2001 wieder belebt wurden. Wieder waren es die Feuerwehr, der Gesangverein, die Kicker und die kommunalen Gremien, die die Kontakte pflegten. „Es liegt auf der Hand, Euch Schwaben gefällt’s im Markgräflerland“, reimte Brunner abschließend. Seine Liebe zur Region, in der er nun Ehrenbürger ist, musste Konrad Hölz nach der Ehrung singend unter Beweis stellen. Die Egringer Läufelbergmusikanten intonierten das „Badner Lied“.
