Schliengen-Obereggenen (jas). Wieder Ärger mit dem Jugendraum in Obereggenen: die Öffnungszeiten würden nicht eingehalten, die Nachbarschaft klage über Lärmbelästigung bis nach Mitternacht, rücksichtslose junge Leute würden schneller als erlaubt auf frisierten Mofas unterwegs sein und am Brunnen sowie auf dem Rathausplatz spielende Kinder gefährden. Auf dem Platz hinter dem Rathaus, vor dem Eingang zum Jugendtreff, lägen Kippen, leere Flaschen, Flachmänner. „Die jungen Leute halten sich nicht an die Abmachungen,“, gab der Obereggener Gemeinderat Karl-Ernst Seemann im Ortschaftsrat die Beschwerden von Bürgern und Anwohnern, die an ihn herangetragen worden seien, weiter und wollte wissen, ob sich an der Hausordnung etwas geändert habe. Zudem würden wieder Besucher von auswärts den Jugendraum nutzen, berichtete Seemann. Er sei jüngst von einem Fahrer in einem Wagen mit Freiburger Kennzeichen nach dem Jugendraum gefragt worden und danach, ob man dort auch Feuer machen könne. Außerdem monierte Seemann, dass die Bank auf dem Vorplatz an der Mauer zum Kindergarten „mit Parolen total versaut“ sei. Der Klageliste will Ortsvorsteher Marcus Siegwolf bis zur kommenden Sitzung nachgehen und dann auch dazu Stellung nehmen. Die Bank auf dem Vorplatz, der derzeit von der Gemeinde gepflastert werde, sei schon lange ein Ärgernis, würde weder von Eltern der Kindergartenkinder noch von Wanderern genutzt, sagte er. Sie könnte also ebensogut entfernt werden. Ortschaftsrat Peter Ochs, dem ebenfalls schon „ein ganzes Paket an Klagen“ zu Ohren gekommen sei, gab an, dass sich an der Hausordnung nichts geändert habe und dass die Jugendraumbesucher verpflichtet seien, sich daran zu halten. „Unsere Jugendlichen sind auch meist bemüht, Ordnung zu halten, und die Ruhestörungen stammen nicht zwingend von Hiesigen“, berichtete Ochs von unangemeldeten Kontrollgängen des Ortschaftsrats. Es sei allerdings nicht in Ordnung, wenn der Treff von Leuten besucht würde, die nicht aus Obereggenen stammen oder in der Altersstruktur nicht passen. „Ziel war es doch, unseren Jugendlichen einen Raum zu geben“, sagte Ochs. Eine Platzordnung, nach der Seemann gefragt hatte, gibt es laut Ortschaftsrat allerdings nicht. Bei Lärmbelästigung auf dem öffentlichen Platz ebenso wie bei den Klagen wegen der rasanten Mopedfahrer, die mitunter auch über den schmalen Pfad am Kindergarten knattern, sei der Ortschaftsrat nicht zuständig, gab Frank Bieg zu verstehen. „In solchen fällen muss man die Polizei rufen.“ Klar sei allerdings, dass es nicht dauerhaft zu Ruhestörungen der Nachbarschaft kommen dürfe, dafür müsse das fünfköpfige Team, das die Verantwortung für den Jugendraum übernommen hat, sorgen, ergänzte Peter Ochs. „Wenn es aus dem Ruder läuft, führt das in letzter Konsequenz wieder zur Schließung des Jugendraums“, machte er klar.