„Heute hier, morgen dort“, sangen die Kinder der Kinderkirche beim langen und bewegenden Abschiedsgottesdienst für Pater Marian Rybak und Gemeindereferentin Doris Baumgärtner. Von Silke Hartenstein Schliengen. Menschen beider Konfessionen, Vertreter der politischen Gemeinden Schliengen und Bad Bellingen, Muslims und Atheisten: Sie alle waren in die bis zum letzten Platz besetzte Kirche gekommen, um sich von dem engagierten und beliebten Führungstandem der Seelsorgeeinheit (SE) Schliengen zu verabschieden. Kirche bis auf den letzten Platz belegt Es herrschte eine besondere Stimmung: Einerseits genossen die Menschen die letzte Gelegenheit des Zusammenseins mit Rybak und Baumgärtner – zumal mit Dekan Gerhard Disch, Pfarrer Gottfried Huber, den Pfarrern im Ruhestand Gerhard Pfleger und Heinz-Josef Fensterer und den Franziskanerpatres Pater Severin und Pater Kordian gleich sechs Geistliche diesem Anlass die Ehre gaben und alle Kirchenchöre der Seelsorgeeinheit für die musikalische Umrahmung sorgten. Andererseits war allen Angehörigen der SE klar, dass nun eine Vakanz von ungewisser Dauer auf sie zukommt und es zudem gilt, einen Nachfolger für die engagierte Gemeindereferentin zu finden. „Schöne, von Gott geprägte sieben Jahre“ Zu seinem Weggang sagte der 66-jährige Rybak: „Aufgrund des Glaubens folgte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein fremdes Land. Als Franziskaner ist das für mich eine vertraute Situation. Es waren schöne, von Gott geprägte sieben Jahre hier und ich nehme eine Überfülle von guten Erinnerungen mit“. Jeder Mensch sei wertvoll aufgrund seines Daseins, unabhängig von seiner Leistung, fand Baumgärtner und gab zum Abschied ein temperamentvolles Solo beim Lied „Gott liebt Dich“. Bad Bellingens Bürgermeisterstellvertreterin Monika Morath richtete die besten Wünsche des Bürgermeisters Christoph Hoffmann aus. Da seitens der politischen Gemeinde Schliengens kein offizieller Vertreter an das Rednerpult trat, überbrachte Morath auch die besten Wünsche des Schliengener Bürgermeisters. Da ging ein Raunen durch die Kirche. Aus Krakau war Pater Kordian gekommen und hielt die Lesung aus dem Lukas-Evangelium. Dank und gute Wünsche gab es von Pfarrer Gottfried Huber, Pater Severin und der stellvertretenden Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Monika Schoester. Immer wieder füllte Applaus das Kirchenschiff, auch, als Pater Marian ein deutliches Zeichen für Toleranz und Ökumene setzte: Auf seine Einladung hin rezitierte Muslim Matthieu Vinders aus dem Koran. Deutliches Zeichen für Toleranz und Ökumene Vinders dankte im Namen des Flüchtlingshelferkreises für die großzügige Bereitstellung von Räumen der Kirche für Sprachkurse und das Café International und rezitierte sodann auf deutsch und arabisch die dem „Vaterunser“ entsprechenden Suren. Auf große Stille folgte kräftiger Beifall.