Schliengen Bezahlbarer Wohnraum

Weiler Zeitung
Weiter investiert wird in die Hebelschule. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Haushaltsrede: Bürgermeister Bundschuh blickt auf zentrale Themen und Zukunftsaufgaben

Von Claudia Bötsch

In seiner Haushaltsrede spannte Bürgermeister Werner Bundschuh einen Bogen von den Gemeindefinanzen über die Flüchtlingsthematik bis hin zu Energiefragen und Ehrenamt. Dabei ging er auch auf die besonderen Herausforderungen der kommenden Jahre ein.

Schliengen. „Wir müssen für junge Familien bezahlbaren Wohnraum schaffen“, plädierte der Rathauschef. Nach Niedereggenen und Liel müssten Baugebiete in Mauchen und in naher Zukunft auch in Obereggenen erschlossen werden. Zentrale Bedeutung habe das Baugebiet „Wasengärtle“ in Schliengen, das auf Flächen nahe des Bahnhofs realisiert werden soll. Hier soll unter anderem auch der soziale Wohnungsbau eine Rolle spielen. Handlungsbedarf gebe es auch beim Gewerbe: Da keine Flächen mehr zur Verfügung stehen, will die Verwaltung 2016 in Grunderwerbsverhandlungen einsteigen beziehungsweise diese weiterführen.

Sozialer Wohnungsbau soll auch realisiert werden

Weiter investiert werden soll in die Schule: „Mit dem Bau der neuen Mensa und eines Musikraums/Vereinsraums an der Hebelschule vervollständigen wir unser Konzept einer zukunftsfähigen Schule“, sagte Bundschuh. Dabei blickte er auf die „sehr positive Entwicklung“, die die Lerneinrichtung in den vergangenen Jahren genommen habe und die sich auch in den gestiegenen Schülerzahlen widerspiegle. In diesem Zusammenhang verwies Bundschuh auf die schon in der Vergangenheit geleisteten beträchtlichen Investitionen, blickte aber auch auf aktuelle Maßnahmen im Haushalt 2016 wie die Umstellung auf LED und die Planungskosten für den vierten Bauabschnitt für die Hebelschule, die mit 600 000 Euro zu Buche schlagen (wir berichteten).

Kindergärten und Schulen seien die wichtigsten Kriterien für den Zuzug junger Familie. Umso wichtiger sei es, deren Standorte in den Ortsteilen zu erhalten. Damit sorge man auch dafür, dass „Leben in den Dörfern ist“. Wichtig sei zudem, dass man in den Baugebieten auch alternative Wohnformen ermögliche: beispielsweise, dass junge Familien gemeinsam mit den Großeltern ein Haus bauen – und sich dadurch Wohneigentum auch leisten können. Auch der soziale Mietwohnungsbau müsse Berücksichtigung finden.

Der Haushalt 2016 führe die Gemeinde auf dem eingeschlagenen Weg „weiter in eine gute Zukunft“, meinte Bundschuh.

„Wir sind nicht im Wohlstandsrausch“

Gleichzeitig machte der Rathauschef deutlich: „Wir sind nicht im Wohlstandsrausch und dürfen dem auch nicht verfallen.“ Zwar könne Schliengen auf eine positive Entwicklung der Finanzen und Einnahmesituation blicken: So stieg die Steuerkraftsumme in den vergangenen zehn Jahren von 3,4 Millionen Euro (2006) auf jetzt kalkuliert 6,3 Millionen Euro, und auch die Gewerbesteuereinnahmen stiegen im gleichen Zeitraum von 710 000 auf über 1,2 Millionen Euro.

Auf der anderen Seite seien aber auch die Umlagen entsprechend gestiegen.

Gravierend würden auf der Ausgabenseite auch die Personalausgaben ins Gewicht fallen. Diese seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, was in erster Linie auf den Ausbau der Kinderbetreuung und zusätzliches Personal an der Gemeinschaftsschule zurückzuführen sei, erläuterte Bundschuh. Im Bildungssektor stiegen die Ausgaben in den vergangenen fünf Jahren von 550 000 Euro auf 1,3 Millionen Euro.

Schulen und Kindergärten seien eben aber auch wichtige Standortfaktoren, betonte Bundschuh. Er sei froh, dass Schliengen nach wie vor stabile Kinderzahlen verzeichne. Die Einwohnerzahlen hätten sich trotz demografischen Wandels von 5245 Einwohnern im Jahr 2006 auf heute 5460 entwickelt. Darüber hinaus sollte laut Bundschuh nicht vergessen werden: „Die Personalausgaben von heute sind die Einkommensteueranteile von morgen.“

Nichtsdestotrotz müsse man in Zukunft das Augenmerk verstärkt auf die Dauerausgaben in Personal und in allen anderen Bereichen legen, betonte er. Trotz Rücklagen müsse man schon heute Vorsorge treffen „für die sicherlich in Zukunft auf uns zukommenden finanzschwächeren Jahre“.

Einsparungen durch Umstellung auf LED

Erhebliche Einsparungen verspreche sich Bundschuh noch durch die Umstellung auf LED bei den gemeindeeigenen Gebäuden. Bei der Straßenbeleuchtung ist diese bereits erfolgt – hier rechnet man mit 60 bis 70 Prozent weniger Ausgaben. Derzeit wird geprüft, ob es Sinn macht, auch die Flutlichtanlagen der Sportplätze auf LED-Technik umzustellen.

Im Frühjahr werde man sich in der Verwaltungsgemeinschaft mit Bad Bellingen mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans Windkraft beschäftigen, kündigte Bundschuh schließlich an.

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