Schliengen Die Proben sind in vollem Gange

Weiler Zeitung

Theater: Darsteller der Open-Air-Operette „Die Fledermaus“ bereiten sich in Obereggenen vor

Das Haus von Sabine Bieg in Obereggenen wurde in den vergangenen zwei Wochen zum Probelokal umfunktioniert: Die Darsteller der Open-Air-Operette „Die Fledermaus“ üben dort für ihren großen Auftritt am Wochenende in Müllheim.

Von Saskia Scherer

Schliengen-Obereggenen. Im Keller des Hauses ist ein Tisch aufgebaut, geprobt wird eine Szene aus dem dritten Akt zwischen Stubenmädchen Adele (Carolyn Bacon) und Gefängnisdirektor Frank (Eckhard Otto). Regisseur Ingo Anders springt teils ein, schildert den Schauspielern ganz genau, wie er sich die Szene vorstellt oder macht es ganz einfach vor.

Die Operette von Johann Strauss sei eines der schwierigsten Stücke, die man im Freien aufführen kann, sagt Anders im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die Fledermaus“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von Markgräfler Symphonieorchester, Schulklassen, Projektchor, Darstellern und Solokünstlern. „Alle drei Jahre findet solch ein Opernwochenende statt“, erklärt Anders. Er wirkt seit der Aufführung der „Carmina Burana“ als Schauspieler mit und seit der „Zauberflöte“ als Regisseur. In der „Fledermaus“ spielt er den Gerichtsdiener Frosch.

Sabine Bieg hat ihrem Vorgänger Anton Martin schon seit Jahren beim Bühnenbild geholfen und diese Aufgabe, die er aus Altersgründen abgeben wollte, nun komplett übernommen. Auch für Requisiten und Kostüme ist sie zuständig. „Ich mache viele großformartige Bilder“, erzählt die Obereggenerin, die eine Werbeagentur betreibt.

Und so kam es auch, dass die 24 Meter lange Bühne nun zum einen ein Foto von Schloss Bürgeln als Kulisse zieren wird. Eine Gefängnis-Szene soll mithilfe des Lichts arrangiert werden. Die Kostüme sind mit Steampunk-Elementen angehaucht und liegen irgendwo zwischen modern und viktorianisch.

In der „Fledermaus“ geht es um Liebe und Eifersucht, aber vor allem um Rache. Gabriel von Eisenstein (Burkart Solle) muss ins Gefängnis, vergnügt sich aber auf Rat seines Freunds Dr. Falke (Eugen Brancoveanu) noch beim Fest von Prinz Orlofsky (André Schann).

„Die Fledermaus“ will sich rächen

In Wahrheit will Falke sich allerdings für einen alten Streich (von dem auch der Name „Die Fledermaus“ herrührt) rächen. Auch Eisensteins Frau Rosalinde (Jelenać Štefanic) erscheint dort, als ungarische Gräfin verkleidet. „Für mich war das aber noch zu wenig – ich will, dass das Publikum merkt, dass sich Falke rächt, weil er in Rosalinde verliebt ist und Eisenstein sie schlecht behandelt“, so Regisseur Anders. Und so hat er nach dem Prolog auch noch eine Ouvertüre eingearbeitet. Die Dialoge sind verschlankt und modernisiert worden. „Soweit möglich, denn der Charakter des Stücks sollte auch beibehalten werden.“ Weitere Darsteller sind Ansgar Vöhringer als Dr. Blind und Céline Wasmer als Adeles Schwester Ida.

In den Wochen zuvor wurde auf der Terrasse geprobt. „Mit Freiluftgefühl“, lobt Anders. Da Bieg auch Möbel als Requisiten zur Verfügung stellt, konnte mit den Originalteilen gearbeitet werden. „Das ist eine tolle Truppe und es hat viel Spaß gemacht“, meint Bieg.

In den nächsten Tagen wird nun nur noch auf der Bühne geübt. Auch die Technik muss überprüft werden. Prinzipiell stünden aber nur noch der Feinschliff und szenische Kleinigkeiten an. Dann steht der Operette am Wochenende nichts mehr im Wege.

 Die Aufführungen finden am Freitag, Samstag und Sonntag auf dem Markgräflerplatz in Müllheim statt. Einlass ist jeweils ab 19.30 und Beginn um 20.30 Uhr. Tickets gibt es unter andrem unter www.reservix.de.

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