Die Volksbanken putzen sich heraus

Von Boris Burkhardt

Schliengen. Beide Volksbanken in Schliengen sanieren in diesem Jahr ihre Filialen. Die Volksbank Müllheim beginnt bereits am Dienstag, 26. Mai, mit der Entkernung ihres Gebäudes.

Die Gemeinde Schliengen ist gut versorgt mit Volksbanken. Sowohl die Genossenschaft Dreiländereck mit Sitz in Lörrach als auch die Genossenschaft Müllheim haben Filialen im Hauptort der Gemeinde. Dass beide Filialen in diesem Jahr grundlegend saniert werden, ist aber reiner Zufall, wie Vertreter beider Banken versichern. Dreiländereck-Vorstandsmitglied Ulf Bleckmann und Müllheim-Sprecherin Erika Freund wussten bis zur Anfrage unserer Zeitung nicht einmal von den Plänen des anderen.

Bargeldlose Bankfiliale bei den Müllheimern

Den Anfang macht die Filiale der Volksbank Müllheim am Nidauer Platz. Die Umbaumaßnahmen beginnen dort schon am kommenden Dienstag, 26. Mai. Die Filiale wird laut Freund „komplett entkernt und von Grund auf renoviert“. Die Kunden werden aber vorerst noch im Gebäude bedient; erst ab dem 1. Juni ziehen die drei Filialmitarbeiterinnen Ursula Gilbert, Sarah Morath und Heidi Orth in einen Container auf dem Parkplatz vor der Filiale, voraussichtlich bis 8. Juli.

Der Grund für den massiven Umbau sind laut Freund vor allem neue Technologien und strengere Sicherheitsvorschriften: „Sie machen eine Anpassung der vorhandenen Strukturen notwendig.“ Dabei werde Schliengen zu einer „bargeldlosen Filiale“ umgebaut. Die Versicherungen, erklärt Freund, verlangten für Filialen, in denen Geld am Schalter ausgegeben wird, eine ständige Minimalbesetzung von zwei Mitarbeitern vor Ort: „Das können wir in einer kleinen Filiale wie Schliengen nicht gewährleisten.“

Im vergrößerten Selbstbedienungsbereich werde es deshalb einen neuen Automaten geben, an dem Geld ein- und ausbezahlt werden könne, sowie ein neues Terminal, an dem die Kunden online überweisen könnten. Laut Freund bietet dieses Terminal mehr Sicherheit als der heimische Computer. Persönliche Beratung werde es aber weiterhin an den Schaltern geben, betont sie. Außerdem plant die Volksbank Müllheim zwei neue Beratungsräume und ein Spielterminal für Kinder.

Die Schliengener Filiale der Volksbank Dreiländereck in der Altinger Straße wird mit den Sanierungsarbeiten erst im Spätherbst dieses Jahres beginnen. Wie bei der Filiale der Volksbank Müllheim steht auch bei den Lörrachern die Modernisierung des Gebäudes im Vordergrund; bauliche Mängel gebe es keine, betont Vorstandsmitglied Bleckmann. Bereits 2014 habe die Volksbank Dreiländereck die Filiale in Efringen-Kirchen umgebaut und modernisiert; ähnliches habe sie auch in Schliengen vor.

Wie der Umbau in Schliengen genau aussehen wird, werden laut Bleckmann alle fünf dortigen Mitarbeiter mitentscheiden: Im Juli werden sie sich für zwei Tage mit dem Göppinger Architekten treffen, der die Planung übernimmt. Die Arbeiten sollen aber nach Möglichkeit an regionale Handwerker vergeben werden, sagt Bleckmann.

Gebäude mit Historie bei den Lörrachern

Wie lange die Arbeiten dauern werden und wo die Mitarbeiter währenddessen unterkommen, stehe noch nicht fest: Für Bleckmann kommt ein Container, ein Nachbargebäude oder das Obergeschoss der Filiale in Betracht. Die Arbeiten sollten jedoch möglichst in weniger als einer Woche abgeschlossen sein: Laut Bleckmann ist die Baufirma bekannt dafür, die Subunternehmen sehr effizient miteinander zu koordinieren.

Für die Volksbank Dreiländereck sei Schliengen, quasi die Front gegenüber der Volksbank Müllheim, ein wichtiges Gebiet, sagt Bleckmann: „Zusammen mit der Zweigstelle Auggen bieten wir in der Filiale Schliengen das gesamte Spektrum für unsere Privatkunden an.“ Aber auch das Gebäude in der Altinger Straße selbst hat hohen Wert für die Lörracher: Es war einst der Sitz der Spar- und Kreditbank Schliengen, die 1970 in der Raiffeisenkasse Efringen-Kirchen aufging, welche wiederum 1998 mit der Volksbank Lörrach zur Volksbank Dreiländereck fusionierte.