Die Hebelschule Schliengen hat eine besondere Auszeichnung für ihren Schulgarten und ein Preisgeld von 250 Euro erhalten. Von Jutta Schütz Schliengen. Eine Urkunde samt einer Hinweistafel auf die Auszeichnung, die am oder im Schulgebäude angebracht werden kann, wurde im Namen der Schirmherren der Aktion, dem Ministerium für ländlichen Raum und des Kultusministeriums, an Schulleiter Andreas Schlageter und das Lehrerkollegium sowie die Schüler überreicht. Die Überbringer der guten Nachricht waren Roland Schimanek, Geschäftsführer des Verbands Wohneigentum Baden-Württemberg und dessen Kreisvorsitzender Jörg Lievert. Der Verband, dessen Themen Häuser und Gärten sind, unterstützt die Initiative finanziell. An der Schulgarteninitiative 2015/16 beteiligten sich landesweit 159 Schulen, wie auf der Internetseite des Ministeriums für den ländlichen Raum nachzulesen ist. Das Ziel der Schulgarteninitiative ist, teilnehmende Schulen bei der Konzeption und Weiterentwicklung des Schulgartens zu unterstützen und diesen thematisch in den Unterricht einzubinden. Der Schulgarten der Hebelschule, von dem es übrigens noch eine Außenstelle an der Grundschule in Niedereggenen gibt, hat eine lange Tradition. Vor etwa fünf Jahren wurde im Rahmen der Ganztagesschule der Garten wiederbelebt – und erfreut sich hoher Akzeptanz. Der Lehrer, der derzeit mit als treibende Kraft hinter dem Schulgarten steht, ist Georg Kirsch. Dann sind da noch „der Förderverein der Hebelschule“, gaben Mitglieder Tamara Wessel und Doris Petermann weiter, und natürlich die Schüler, die sich in der Schulgarten AG (18 Schüler) und in der Imker AG (12 Schüler) engagieren. Im Gartenbereich gibt es Hochbeete, neu ist ein Glasgewächshaus, es existieren ein Backofen und ein Gartenhaus, ein Biotop mit Teich, Obstbäume und ein Bereich für die Imkerei mit vier Bienenvölkern. 94 Kilo Honig haben die Bienenvölker in diesem Jahr geliefert. Zudem werden Kerzen aus Bienenwachs gezogen – hier soll auch das Preisgeld investiert werden, denn Kirsch wünscht sich weitere Materialien für die Wachskerzenherstellung. „Ziel unseres Schulgartens ist es, die Vielfalt zu fördern und dem Artenreichtum mehr Raum zu bieten“, sagt Kirsch. Er ist stolz „auf viele Schüler mit dem doppelt-grünen Daumen“. Max Erdmann, Pascal Schult, Jannis Friese, Kevin Fräulin, Jan Kaiser, Benjamin Biedermann, Stefan Müller, Michelle Wendt und Selena Raupp gehörten zu den Schülern, die bei der Urkundenvergabe anwesend waren. Der Gemüsegarten und seine Produkte sowie deren Verwertung, das Biotop als Lebensraum, die Imkerei – all das sind auch Unterrichtsthemen im Fächerverbund NWT. „Das Interesse vieler Schüler an jahrelanger Mitarbeit kann dann durchaus auch in einer entsprechenden Berufsausbildung enden“, waren sich Schlageter und Kirsch sicher. Ein weiteres Projekt ist in Planung: Kirsch hat einen „Färbergarten“ im Auge – hier sollen Pflanzen gezogen werden, mit denen man früher Farben herstellte (wir berichten noch). Schlageter verwies darauf, dass ohne die „unkomplizierte Unterstützung“ des Schulträgers und ohne die Hilfe des Bauhofs der Schulgarten nicht so schön dastehen würde. 1000 Euro Gartenbudget gibt es pro Jahr, über Schulfeste und den Förderverein versucht man, weitere Gelder zu erwirtschaften.