Schliengen-Liel (sih). 70 Teilnehmer aus Liel und der näheren Umgebung waren bei der Lieler Brennholzversteigerung. An der Ortsverbindungsstraße nach Hertingen, am Ichsel- und am Rankweg lagerten, verteilt auf 73 Polter, insgesamt 300 Festmeter Holz, das entspricht 430 Ster. Alles wurde verkauft. Es seien so viele Interessenten gekommen wie immer, meinte Förster Patrick Tröndle, zuständig für den Schliengener Gemeindewald: „Damit hab’ ich gar nicht gerechnet“ – denn, wie ein Teilnehmer halb im Scherz sagte: „Ich ha ne Ölheizig, das isch günschtiger im Moment.“ Förster Tröndle pries Holz in „ergonomisch günstiger Lage“ an Da jedoch kaum einer damit rechnete, dass der Heizölpreis auf Dauer so niedrig bleibt, war das Interesse am Brennholz ungebrochen. Der Durchschnitts-Anschlagspreis von 51,50 Euro pro Festmeter wurde um sieben Prozent übertroffen, für rund 55 Euro pro Festmeter wurde das Holz verkauft. Zwei Drittel davon bestand diesmal aus Eschenstämmen. Grund dafür ist das „falsche weiße Stängelbecherchen“, ein Pilz, der das Eschentriebsterben auslöst. Der Lieler Wald, so Tröndle, sei stark davon betroffen. Da die Esche nahezu denselben Brennwert hat wie Buche und sich zudem gut lagern lässt, fand sie reichlich Abnehmer. Schlagraum wurde diesmal nicht versteigert – es hätte zuviel Zeit gebraucht, diese Flächen mitten im Wald auch noch zu begehen, meinte Tröndle. Auch so galt es, fünf Kilometer Strecke zu begehen. Wer sich für Schlagraum interessierte, so Tröndle, könne sich direkt an ihn wenden. Tröndle ließ sich immer wieder etwas einfallen, um das Holz anzupreisen. Mal wies er auf die „ergonomisch günstige Lage“ eines in der Böschung gelagerten Polters hin, mal fiel ihm zu einem Polter Birkenholz ein, dass sich Birke gut als Kaminholz eigne und zudem als Holzstapel im Garten ein dekoratives Bild abgebe. Die Versteigerungen selbst nahm zum zweiten Mal Ortsvorsteherin Melanie Riesterer vor. Und so wechselte das Holz den Besitzer, mal in kleinen, mal in größeren Mengen – wobei eine „kleine Menge“ relativ ist, wie folgendes Zwiegespräch zeigte: „Bruuchsch e Huufe Holz"“ „Ne Huufe würd I nit grad sage – so zwanzig, drißig Ster scho“. Und weil zur Holzversteigerung die Geselligkeit dazu gehört, ließ man die Versteigerung nachmittags zur Bewirtung durch die Feuerwehr Liel gemeinsam am Lagerfeuer nahe der Fischweiher ausklingen. u Die nächste Holzversteigerung auf Gemarkung Schliengen ist am Samstag, 27. Februar, um 10 Uhr oberhalb von Schallsingen.