Von Dorothee Philipp Schliengen-Liel. Mit einem kleinen Dorffest wurde am Samstag das rundumsanierte Lieler Bammerthäuschen auf der Eckt eingeweiht. Das über 200 Jahre alte kleine Bauwerk war in einem maroden Zustand, bis Landwirt Rudolf Weber zusammen mit Rolf Zimmermann und Andreas Heckert die Initiative ergriff und Werbung für die Restaurierung machte. Denn der Platz hoch oben über dem Dorf mit Blick auf Blauen, Schloss Bürgeln und das Eggenertal sucht als Aussichtspunkt seinesgleichen. In Liel war genügend handwerkliche Kompetenz versammelt, so dass man die Blechner- und Zimmerarbeiten, Maler- und Maurergewerke in Eigenarbeit abwickeln konnte. Rund ein Dutzend Arbeitseinsätze der intensiveren Art hat es gebraucht, um aus dem alten, schlecht zugänglichen Häuschen wieder ein kleines Schmuckstück zu machen, das mit seinen urigen Sitzplätzen innen und außen mit Tischen aus massiven Holzbrettern ein erstklassiges Plätzchen für eine beschauliche Rast oder eine kleine Fete geworden ist. Die Wände sind in einem zarten Ocker verputzt, der Kamin hat eine neue kupferne Einfassung samt Haube bekommen, die Tür wurde komplett neu geschreinert, Tischplatten, Bänke und Rundholzhocker angefertigt. Die Außenanlage war ein Kapitel für sich: Die wacklige Steintreppe wurde komplett entfernt und in Trockenbauweise neu aufgesetzt, dabei wurden die alten schönen Steine wieder verwendet, so dass man jetzt auf einer der Stufen eine 1880er Jahreszahl lesen kann. Rund um das Bammerthüsli wurden historische Kalksandsteinplatten verlegt, die die Gemeinde aus ihrem Fundus im Bauhof gestiftet hat, ein stabiles Holzgeländer entlang der Treppe erleichtert den steilen Aufstieg. Der Übergang ins umgebende Gelände wurde schön geebnet und mit Grassamen eingesät: die Anlage mit ihrem historischen Erscheinungsbild ist jetzt absolut gartenschauverdächtig. Zu den rund 15 Handwerkern, die sich nach dem Feierabend aus ihren Betrieben auf die Eckt aufmachten, kommen noch zahlreiche Köchinnen, die sie mit bester Verpflegung bei Laune hielten. Ortsvorsteherin Melanie Riesterer dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Den kirchlichen Segen spendete Gemeindereferentin Doris Baumgärtner. Sie erinnerte daran, dass das Häuschen nicht nur zum geselligen Feiern, sondern auch als Schutz- und Rastplatz für Wanderer dienen soll. Da es dem Willen der Dorfgemeinschaft nach ständig geöffnet sein soll, erbat sie Gottes Segen für den Schutz des Kleinods in den Weinbergen. Ein gemeinsames Vaterunser schloss die Weihe ab, danach genoss man den Abend hoch ober überm Tal an hübsch gedeckten, mit Blumen und Kerzen geschmückten Tischen bei Würstchen vom Grill und anderen Leckereien.