An welche Bauprojekte erinnert er sich heute noch besonders? Da sei zum einen der Neubau der Auggener Saftkelterei Jacoby, zum andern der Gleichensteinsaal auf Schloss Bürgeln, wo er im Erdgeschoss des Ostflügels aus vier Räumen einen einzigen großen Festsaal gestaltet hat. „Das war eine große Herausforderung, nicht nur wegen der Statik“, erinnert sich Mannhardt. Als Schlossarchitekt kennt er jeden Quadratzentimeter von Bürgeln, an die tausendmal ist er in den 38 Jahren von Schliengen hinaufgefahren.
2002 setzte sich Karl Mannhardt zur Ruhe. „Eigentlich wollte ich privatisieren und mich der Familie widmen“, erinnert er sich. Doch dann war seine Hilfe gefragt bei der Rettung des Geschichts- und Kulturkreises Neuenburg, wo innerhalb weniger Monate der Vorsitzende Hans Jakob Wörner und dessen Stellvertreter Max Schweinlin gestorben waren. Mannhardt bewegte die Mitglieder, weiterzumachen, übernahm den Vorsitz und stellte den Verein organisatorisch auf ein festes Fundament. Heute hat er 263 Mitglieder, und Mannhardt ist inzwischen Beisitzer im Vorstand.
Auch der Hebelschoppen wäre ohne sein Engagement von der kulturellen Landkarte verschwunden. 2004 erlebte diese Gruppe, die sich der Tradition Hebels verbunden fühlt, eine Wiedergründung und veranstaltet jeweils im Herbst in Hertingen den Hebelschoppen mit namhaften Referenten. Weiter engagierte sich Karl Mannhardt im Ruhestand auch im Freundeskreis für das Wasserschloss Entenstein, den er 1974 mit gegründet hatte. Im selben Jahr hatte er auch den Schliengener „Karlitag“ ins Leben gerufen und bis 2009 organisiert.