Hochbetrieb herrschte gestern bei der Eröffnung des neuen Märktezentrums auf dem Vollmer-Areal in Schliengen. Manch einer konnte es kaum erwarten, bis der Discounter Aldi, der Drogeriemarkt dm und das Bekleidungsgeschäft AWG ihre Pforten öffneten. Schon vor acht Uhr warteten Dutzende Kunden vor den Ladentüren. Von Claudia Bötsch Schliengen. Schließlich lockten zur Eröffnung besondere Schnäppchen. Die 132 Parkplätze waren ratzfatz belegt. Dementsprechend beste Laune herrschte bei der offiziellen Eröffnungsfeier, die gestern Vormittag in den Räumen von Aldi stattfand. Investor Martin Vollmer freute sich, dass man bei dem Bau sowohl Kosten- als auch Zeitplan habe einhalten können. Gerade mal sieben Monate sind seit dem Spatenstich im März bis zur Eröffnung des eingeschossigen Märktezentrums vergangen. Das Gebäude an der B 3 passe perfekt ins Ortsbild von Schliengen, so der Investor, der bisher nur „sehr begeisterte Reaktionen“ erhalten habe. Rund fünf Millionen Euro wurden in Planung und Ausführung des Projekts investiert. Vor acht Uhr drängten sich bereits die Kunden Martin Vollmer freute sich über die rasche, reibungslose Bauphase, vor allem aber auch über eine unfallfreie Baustelle. Der Investor erinnerte aber auch an die langwierigen Planungen und Umplanungen, durch die der Baustart immer wieder verschoben werden musste – unter anderem durch den Wegfall des Pflegeheims. „Seit 2009 waren wir mit dem Projekt zugange.“ In diesem Zusammenhang ging sein Dank auch an die Gemeinde, die einen recht langen Atem bewiesen habe. Vollmers Dank galt vor allem auch seinen Partnern: dem Generalunternehmer „KIZ“, der das schlüsselfertige Bauen für die drei Märkte übernommen hat, dem Ingenieurbüro Hangs IFP2 und der Sparkasse Markgräflerland als Finanzpartner. Er dankte zudem für die gute Zusammenarbeit mit Roland Furler (FHS Consulting) und Dieter Burkart, „die das Projekt von Anfang begleitet und mit uns nach tragfähigen Lösungen gesucht haben“. Das neue Märktezentrum sei eine Bereicherung für Schliengen, so Vollmer. „Ich hoffe, dass jeder davon partizipieren wird“, meinte er abschließend. Der Discounter Aldi sei „ein Magnet“ für die anderen Geschäfte und werde den gesamten Ortskern beleben, meinte Bürgermeister Werner Bundschuh, der die Bebauung des Vollmer-Areals einen „Glücksgriff“ nannte. Die Gemeinde bekomme durch das neue Märktezentrum weitere rund 2400 Quadratmeter Verkaufsfläche, freute sich der Rathauschef. Dabei ließ er durchblicken, dass mancher Nachbargemeinde der Zuwachs vielleicht nicht so gefallen könnte – aber Neider müsse man sich hart erarbeiten, zeigte sich Bundschuh selbstbewusst. 2400 Quadratmeter Verkaufsfläche Schon Anfang der 1990er Jahre, als er noch nicht lange als Schliengener Bürgermeister im Amt war, sei er bestrebt gewesen, den Discounter-Riesen Aldi in die Gemeinde zu holen. Damals habe es jedoch noch geheißen: Schliengen sei zu klein, da lasse sich Aldi nicht nieder, erinnerte sich Bundschuh zurück. Seitdem habe sich vieles getan, die Gemeinde habe sich prächtig entwickelt, die Verkehrsanbindung sei deutlich verbessert: Die Einwohnerzahlen seien seitdem um 2000 auf jetzt 5500 gestiegen, bilanzierte der Rathauschef. Er verwies auch auf die relativ junge Bevölkerung der Gemeinde, deren Altersschnitt unter dem Durchschnitt der Umgebung liege. Um den weiteren Zuzug von jungen Familien zu ermöglichen, seien zwei weitere Baugebiete „in der Pipeline“, führte er weiter aus. „Bei uns sind Familien mit Kindern zu Hause, und das ist genau die Klientel für dieses neue Märktezentrum“, sagte er. Während gestern die drei Märkte gemeinsam öffneten, werden sich zum Jahreswechsel hin auch noch das Schliengener Hausarztzentrum und eine Apotheke auf dem Vollmer-Areal niederlassen. Das Hausarztzentrum plant einen nahtlosen Übergang, die Eröffnung in den neuen Räumen ist für den 21. Dezember vorgesehen.