Schliengen Mehr als finanzieller Schaden

Weiler Zeitung
„Wir sind sehr wachsam und hoffen zudem auf Hinweise aus der Bevölkerung“, sagt Kreisjägermeister Brombacher. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Vandalismus: Jäger sind „stocksauer“ über Beschädigungen an ihren Einrichtungen

Vandalismus an Hochsitzen bedeutet für Jäger einen finanziellen Schaden. Zudem kann er für sie aber auch gefährlich werden, macht Kreisjägermeister Dietrich Brombacher im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich.

Rebland. Die jüngsten Fälle von Beschädigungen haben sich im November in den Jagdrevieren Schliengen Nord und Mauchen ereignet (wir berichteten) – „derartige Angriffe“ hätten sich jedoch auch schon in anderen Orten im Landkreis ereignet, so Brombacher. „Leider Gottes kommt es immer wieder zu derartigem Vandalismus“, sagt der Kreisjägermeister, der beispielsweise auf Beschädigungen Ende 2015 in Obereggenen verweist: Hochsitze seien damals kurz vor der Blauenjagd umgeschmissen und den Hang hinuntergeworfen worden. Auch weiß er von Fällen in Kandern zu berichten.

Solche Beschädigungen würden die Waidmänner nicht nur in ihrer Jagdausübung behindern, sondern seien auch mit viel zusätzlichem Aufwand und finanziellen Verlusten verbunden. Die Kosten für einen Hochsitz beziffert der Kreisjägermeister auf etwa 500 bis 2000 Euro je nach Ausführung.

Der Kreisjägermeister nennt auch mehrere Fälle in Schallbach, die sich 2015 und erst neulich wieder ereignet hätten. Mitte des Jahres seien zudem in Egringen fünf Hochsitze angesägt worden, berichtet Brombacher weiter. Diese seien teils nicht mehr zu reparieren gewesen.

Als besonders perfide bezeichnet Brombacher einen Fall, bei dem bei der Kanzel alle vier Füße sowie die seitlichen Stützen angesägt wurden. Der oder die unbekannten Täter würden damit billigend in Kauf nehmen, dass ein Jäger zu Schaden kommt und sich bei einem Sturz möglicherweise schwerste Verletzungen zuzieht. Er und seine Jagdkollegen seien angesichts des Vorgehens der Täter „stocksauer“.

Die Jäger seien sehr wachsam, machten Kontrollen und ließen erhöhte Vorsicht walten – „wir können aber nicht rund um die Uhr im Wald sein“, macht Brombacher gleichzeitig deutlich.

Über die Täter spekulieren wolle er nicht. Wichtig sei indes, dass jeder Fall bei der Polizei zur Anzeige gebracht werde. „Wir hoffen auch auf Hinweise aus der Bevölkerung.“

Dass die Fälle von Vandalismus sich häufen, erzeuge bei den Jägern auch ein gewisses Gefühl von „Bedrohung und Angst“. Zumal man auch nicht wisse, „was solchen Typen sonst noch einfällt“.

Es gebe indes „keinerlei Gründe, die solche Vandalenakte rechtfertigen“, betont Brombacher. „Schließlich erfüllen wir Jäger einen öffentlichen Auftrag“ und sorgen für eine Regulierung des Wildbestandes. Es gehe unter anderem darum, Verbissschäden durch Rehwild zu minimieren.

Im Fall des Schwarzwildes sei das Eingreifen der Jäger notwendig, um Schäden in der Landwirtschaft einzudämmen. Und um dem nachzukommen, brauche es jagdliche Reviereinrichtungen, unterstreicht Brombacher.

u Hinweise und Beobachtungen können dem Bürgermeisteramt Schliengen, Tel. 07635/ 310921, oder dem Polizeiposten Markgräflerland gemeldet werden, Tel. 07626/977800.

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