Schliengen Neue Orgel für Schloss Bürgeln

Weiler Zeitung

Freundeskreis: Benefizclub zur Hilfe von Kultur und Menschen in Not unterstützt zahlreiche Projekte

Bei der Jahresfeier des „Freundeskreises Schloss Bürgeln“ ließ dessen Vorsitzender Bürgermeister Werner Bundschuh die verschiedenen Aktivitäten des Vereins nochmals Revue passieren.

Schliengen-Obereggenen. So wurden verschiedene soziale Projekte und Einrichtungen gefördert wie das Elisabethenkrankenhaus Lörrach und der Jugendchor Pinot Presto in Mauchen. Außerdem erfuhr eine in Not geratene Familie Hilfe, die Kosten eines Sprachkurses für syrische Migranten wurden übernommen, und der Verein ermöglichte die Herstellung mehrerer „Insektenhotels“ durch den BUND.

Erstmals gefördert wurde im Dezember die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Seit 13 Jahren beteiligen sich Schliengener Bürger an dieser deutschlandweiten Aktion zu Gunsten von Kindern in osteuropäischen Ländern. Dabei werden die Geschenke in einen Schuhkarton verpackt und im Ankunftsland von den örtlichen Kirchengemeinden verteilt.

Für die Kinder bedeutet dieser Schuhkarton meistens das erste und einzige Weihnachtsgeschenk in ihrem Leben. Sie erfahren auf diese Weise Freude und Hoffnung und das Erlebnis, geschätzt und geliebt zu werden. Startete man im Anfangsjahr noch mit 90 Kartons, so waren es diesmal 947, die Gerdi Krüsselin mit ihren Helfern geschnürt und auf die Reise geschickt hat. Der Freundeskreis beteiligte sich mit 1000 Euro an den Portokosten.

Natürlich kosten alle diese Fördermaßnahmen Geld. Dabei bilden die Mitgliedsbeiträge des Vereins den Grundstock, der im vergangenen Jahr durch die Beteiligung am Weihnachtsmarkt der Gemeinde Schliengen ordentlich aufgebessert werden konnte.

Der größte einzelne Förderbetrag bezog sich 2016 auf Schloss Bürgeln. In Ermangelung eines funktionierenden Musikinstruments in der Kapelle – das elektronische Instrument war schon länger defekt – entschloss sich der Bürgeln-Bund, eine richtige Pfeifenorgel anzuschaffen. Seit zwei Jahren wurde zu Spenden aufgerufen, auch der Freundeskreis konnte mit einem Betrag von 6000 Euro einen wichtigen Beitrag leisten.

Hauptkriterien für die Anschaffung einer Orgel waren das Gewicht und die Größe des Instruments, da die Holzempore auf Bürgeln sehr klein ist und nur wenig zusätzliche Last tragen kann, zumal das Personengewicht bei Schlossführungen mitgerechnet werden muss. Das ausgewählte Instrument erfüllt diese Bedingungen. Es wurde erstmals auf der Expo 2000 in Hannover vorgeführt, gilt aber als neuwertig.

Die kleine Orgel besitzt sechs Register. Mit den zwei 8’-Registern kann man alle musikalischen Veranstaltungen in der Schlosskapelle begleiten, auch sind verschiedene Lautstärken und sogar Tonhöhenverschiebungen beim gemeinsamen Musizieren mit alten Instrumenten möglich.

Das Glasgehäuse gibt den Blick auf die Metallpfeifen frei und entfaltet eine distanzierte Wirkung zur historischen Kapelle. Gerade in der Denkmalpflege schätzt man es, den historischen Raum nicht durch pseudohistorische Nachbildungen zu verändern, sondern die Veränderungen infolge moderner Anbauten und Einrichtungen als solche kenntlich zu lassen. Die Transparenz des Gehäuses trägt dabei zur optischen Verkleinerung der Orgel bei, so dass die Empore weniger Veränderung erfährt.

Bei seiner Jahresfeier konnte der Freundeskreis das Instrument zum ersten Mal erleben. Annerose Karle-Moritz führte die Wirkung der Orgel mit Musik aus verschiedenen Epochen vor. Es gab großen Beifall für Organistin und Instrument.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading