^ Schliengen: Schlurbischränzer ein Schwergewicht - Schliengen - Verlagshaus Jaumann

Schliengen Schlurbischränzer ein Schwergewicht

Weiler Zeitung

Zunftabend: Guggemusik bringt über 4000 Kilogramm auf die Waage / Verkehrsunfälle, Busreisen und mehr

Männer in Schottenröcken und Ponchos, Frauen in Saris und Kimonos, Kosaken, Afrikaner und ein Appenzeller bevölkerten beim Zunftabend der Riedmatteschlurbi die brechend volle Schlossgartenhalle. Jochen Böhnert forderte die Passagiere der „Schlurbi-Air“ dazu auf, sich anzuschnallen, dann ging es rund um die Welt – wobei auch das Geschehen vor Ort nicht zu kurz kam.

Schliengen-Liel. Zwei Welten trafen aufeinander bei der Pantomime-Nummer von Valentin Vordermayer und Julian Hecker. Hier vertrieben sich eine schicke Städterin und eine gestandene Landfrau mit Styling die Wartezeit auf den Bus: Griff die junge Frau zu ihrem Make-Up, schminkte sich die andere mit allem, was ihr Einkaufskorb so hergab.

„Jetzt krieget ihr e Guetschii für e Schminkkurs“, fiel Henri Sprich dazu ein. Nach fünf Jahren Bühnenpause moderierte er mit sichtlichem Vergnügen und gut erzählten Witzen das Geschehen und verlieh den „Schlurbischränzern“ den Titel „die schwerste Guggemusik Baden-Württembergs“.

Beim „schwergewichtigen Quiz“ sollten die Zuschauer das Gesamtgewicht der Guggemusiker schätzen. Wie sich zeigte, bringen die 44 Musiker zusammen 4234 Kilogramm auf die Waage – ohne Instrumente. Gewinner war Florian Wagner, Zweiter wurde Alfred Dietl für sein lakonisches „zu schwer“, Dritte Heidrun Baltensberger für ihre freundliche Fehl-Einschätzung „322 Kilo“.

Als Büttenredner trauerte Alfred Dietl in geschliffenen Reimen der verschwundenen Herrschaft der Männer nach: „Statt Mammute zu jage, schiebt er brav de Einkaufswage“. Sodann rollte er die peinliche Geschichte vom „Verkehrsunfall“ des SV Liel-Niedereggenen auf dem Weg zum Auswärtsspiel beim SV Inzlingen auf, sein Kommentar: „Auch so wird man bekannt“.

Später vertrat Dietl, als Nonne verkleidet, den aus gesundheitlichen Gründen verhinderten „Pater Karle us Mülle“. Dieser hatte sich in seinem Brief an die „Gemeinde“ für seine Verhältnisse äußerst kurz gefasst, doch zum Trost ein paar Blutwürste beigelegt.

Rund um die Welt ging es beim schwungvollen Frauentanz mit ständig wechselnden Accessoires und beim Kindertanz. Hier wirbelten kleine Jungs und Mädchen über die Bühne, freundlich unterstützt von den jungen Tänzerinnen der „Law Breakers“, die bald darauf für ihren Hip Hop Show Dance großen Beifall bekamen.

Svenja Stamm erzählte aus der Bütt von ihren Erfahrungen mit Busreisenden wie der alten Dame, die am Leben hängt und daher nie Zug fährt – schließlich verliert die Bahn jedes Jahr fünf Prozent ihrer Gäste.

Einen kurzen, knackigen Auftritt legte Rudolf Weber als Witz-Erzähler hin, sechs musikalische Monteure zeigten, wie viel Rhythmus in fünf Werkzeugkästen und einer Kühlschranktür stecken, „Emma“ (Nadine Scarpato) und „Trudi“ (Claudine Lutz) lästerten derweil genüsslich über die Männer.

Die längste Schlange der Welt besangen Stefan Riesterer und Steffen Zimmermann: „Sie warten lange in der Schlange vor dem Damenklo“. Und zuletzt bewiesen die Schlurbischränzer mit sauber gespielter, fetziger Guggemusik, dass sie auch musikalisch keine Leichtgewichte sind.

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