Gottesdienst: Pferde lockten Besucher
Schliengen-Liel (sih). Die Sonne lachte vom strahlend blauen Himmel an diesem Sonntagvormittag, und 18 Pferde und Ponies säumten den Platz bei der Schlossgartenhalle. Die mittlerweile traditionelle Pferde- und Haustiersegnung in Liel war bestens besucht, aus der ganzen Umgebung waren Reiter samt ihrer Pferde gekommen. „Das gehört halt einfach zum Dorf dazu“, fand eine Lielerin.
Der Ehrenplatz des Pfarrers auf der Kutsche jedoch blieb beim anschließenden Umritt durch Liel erstmals leer – stattdessen führte Pfarrer Olaf Winter den Umzug auf dem Pferderücken an.
Zuerst einmal feierte eine stattliche Anzahl von Menschen bei der Schlossgartenhalle den Feldgottesdienst im kühlen Schatten der Festzelte.
Nebenan, am Bewirtungsstand der katholischen Pfarrgemeinde St. Vinzenz, freute sich Petra Zimmermann: „Es sind auch Leute zum Gottesdienst dazu gestoßen, die eigentlich nur zum Zuschauen gekommen waren. So soll es auch sein.“
Auch die Reiter, die samt ihrer Pferde ein Stück weiter weg auf den himmlischen Segen warteten, konnten Orgelspiel, Gesang und Gebeten zuhören. Zu den drei Pferdekutschen, zu den großen Pferden und kleinen Classic Ponies gesellten sich sieben Hunde verschiedenster Rassen, darunter mit der deutschen Dogge „Odin“ ein besonders stattlicher und sehr braver Vertreter seiner Art.
Kurz vor Ende des Gottesdienstes dann kamen weitere Reiter die Kirchstraße herab, und der Platz füllte sich zusehends. Mit einem kurzen Gebet und der Bitte „Schütze diese Tiere vor Krankheit und Gefahr“ spendete Pfarrer Winter den großen und kleinen Vierbeinern den Segen. Sodann schwang er sich aufs Pferd, setzte den Reithelm auf und führte den Umzug die Hauptstraße hinab – Pferde und Kutschen hatten zu diesem besonderen Anlass Vorfahrt.
„Ich habe früher Pferde zugeritten, natürlich mit Hilfe von einem Landwirt“, erzählte er vorher auf Anfrage. Nun sei er seit mindestens zehn Jahren nicht mehr im Sattel gesessen: „Aber es macht mir immer noch Spaß.“
