Schliengen Taufe in ungezwungener Atmosphäre

Weiler Zeitung
Pfarrer Gernot Schulze-Wegener tauft einen kleinen Jungen auf Schloss Bürgeln Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Ökumene: Gemeinsames Fest der beiden Kirchengemeinden auf Schloss Bürgeln

Schliengen (sih). Im Jahr 2017, das 500 Jahre Trennung der evangelischen und katholischen Kirche markiert, wurde auf Schloss Bürgeln zum zweiten Mal ein ökumenisches Tauffest gefeiert. Zu diesem in der badischen Kirche einmaligen Ereignis fanden sich rund 60 Gläubige in der Schlosskapelle ein.

Nach dem großen Andrang bei der Premiere im Vorjahr ging es diesmal ruhiger zu, was der Atmosphäre bei diesem großen Ereignis im Leben eines Christen zugute kam. Waren es 2016 insgesamt 20 Täuflinge aus 14 Tauffamilien, kamen diesmal aus Schliengen, Auggen und Istein drei Taufkinder und eine erwachsene Taufbewerberin. Gernot Schulze-Wegener, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Schliengen-Auggen, wunderte sich über die geringere Zahl der Taufkinder nicht, denn: „Vergangenes Jahr wurden ja bereits viele Täuflinge aufgefangen.“ Seite an Seite spendeten er und der Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit Schliengen, Pfarrer Olaf Winter, das Sakrament der Taufe. Winter taufte die drei Täuflinge aus der katholischen, Schulze-Wegener den kleinen Paul aus der evangelischen Kirche. Im Anschluss gaben die Pfarrer den Paten und Eltern der jeweils anderen Konfession den traditionellen Familiensegen.

An sich hätte das Tauffest unter freiem Himmel gefeiert werden sollen. „Wir hatten alles fertig aufgebaut, dann begann der Regen“, sagte Pfarrer Schulze-Wegener. Doch die feierliche Umgebung der im üppigen Rokokostil gehaltenen Schlosskapelle mit ihrem prachtvollen Hochaltar und dem schönen alten Taufbecken war ein bestens geeigneter Rahmen für diese Feier. Dort nahmen beide Pfarrer Bezug auf die im Markus-Evangelium fest gehaltenen Worte Jesu: „Lasset die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran, denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes“.

Gemeinsam sangen die Gläubigen beider Konfessionen: „Danke für dieses junge Leben, danke für dieses kleine Kind.“ Ein Dankeschön der Geistlichkeit ging an die Schlossverwaltung, die die Räume zur Verfügung stellte und die Kollekte an diesem Tag war bestimmt für die neue Orgel der Kapelle.

Beim anschließenden Empfang im Foyer sagte Axel Schäfer, Vater eines der Taufkinder: „Es war schön, richtig gut gemacht und nicht so steif wie sonst.“ Dasselbe fand ein weiterer Angehöriger. Ronja Rasch, die sich an diesem Tag taufen ließ, meinte: „Ich fand’s sehr schön und ungezwungen.“

Die beiden Pfarrer können sich ein weiteres ökumenisches Tauffest 2018 oder 2019 gut vorstellen. Die Pfingstmontage sollen auf jeden Fall für ökumenische Gottesdienste reserviert werden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading