Nein, diesmal waren der Markt landwirtschaftlicher Produkte und der verkaufsoffene Sonntag in Schliengen nicht „von der Sonne verwöhnt“. Am Samstag war es noch trocken, am Sonntag aber regnete es bis gegen 14 Uhr wie aus Kübeln. Die Folge: Es war deutlich weniger los als sonst, und viele Flohmarktbestücker im Ortskern brachen ihren Stände vorzeitig ab. Von Jutta Schütz Schliengen. Am Samstag war der 28. „MalaPro“ auf dem Gelände der Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim, nachdem ihn Bürgermeister Werner Bundschuh offiziell eröffnet hatte, gut besucht. „Unser Hauptverkaufstag ist allerdings der Sonntag und dass es jetzt so regnet, das macht uns einen dicken Strich durch die Rechnung“, meinten übereinstimmend die Verkäufer an den Marktständen. Unglücklich waren auch die Bestücker des Flohmarkts im Ortskern. Viele von ihnen waren für Dauerregen nicht ausgerüstet. Manche hatten nur Regenschirme, andere Sonnenschirme und die Ware musste mit Plastikfolien abgedeckt werden – das wiederum verhinderte die Sicht auf das Angebot. „Schade, dass es so schüttet – auch für die geöffneten Geschäfte, im Dauerregen kauft niemand gerne ein“, sagten zwei Frauen, die bereits wie ihre Nachbarn um 13 Uhr ihre Ware in Kartons packten und die Tische zusammenklappten. Landwirt Roland Boch aus Tannenkirch hatte am Samstag gut verkauft. Alles lief bestens, von frischen Äpfeln über Salat bis zu Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten. „Heute muss ich schauen – wir stehen bei der WG immerhin noch unterm Dach“, sagte er. Bei der WG sammelten sich dann auch viele Besucher. Frisches Bauernbrot lockte, ebenso wie Honig, Chutneys, Pralinen, Liköre, Edelbrände, selbst gemachter Essig, Dekorationsware und Schmuck. Beim Stand der BUND- Gruppe Schliengen-Bad Bellingen wurde Apfelsaft frisch gepresst und von den Umstehenden gerne verkostet. „3500 Liter aus Streuobst sind schon in Flaschen oder ‚Bag-in-the-Box‘ abgefüllt – wir haben noch eine Wiese abzuernten und hoffen, dass wir auf 4000 Liter kommen“, sagte der Vereinsvorsitzende Wilfried Vollmer. Unter dem Dach der WG verzeichneten die Landfrauen Schliengen einen Ansturm auf die Kuchentheke. Alle Bänke und Tische waren besetzt. Nur Stehplätze waren zeitweise zu haben. „98 Kuchen und Torten sind gebacken worden, es läuft super, denn wir haben den Vorteil, dass es hier trocken und auch nicht so kalt ist“, stellten Gaby Moritz und Brigitte Bächle fest. Durch die Reihen der Besucher drängte sich Martin Sattler mit einem Korb verschiedener frischer Traubensorten zum Probieren. Mit dem Korb war ihm die Aufmerksamkeit sicher, und so warb er auch gleich für die Teilnahme an der nächsten Kellerführung. Im Foyer des Bürger- und Gästehauses gab es ebenfalls Kaffee und Kuchen – auch dort war es voll. Die Verkäufer im Außenbereich der WG hatten es zunächst nicht so leicht. Am Weinbrunnen drängten sich die Gäste unter dem Vordach und nahmen den Regen mit einem Glas Wein in der Hand mit Humor, genauso wie die Waffelproduzenten, die zumindest „was Heißes an einem kalten Oktobertag“ anbieten konnten. Erst am späteren Nachmittag wurde das Wetter schön. Dann nahmen auch gleich viele Besucher im Außenbereich der WG Platz und besuchten die Geschäfte und letzten Flohmarktstände.