Von Claudia Bötsch Schliengen-Niedereggenen. Der Kindergarten in Niedereggenen, der von der evangelischen Kirche getragen wird, hat ab September verlängerte Öffnungszeiten. Außerdem wird dann auch eine Mittagsverpflegung angeboten. Die entsprechenden Beschlüsse wurden im Gemeinderat einstimmig gefasst. Das bedeutet: Ab September wird eine durchgehende Betreuung von sechs Stunden angeboten (Montag bis Freitag jeweils von 7.45 bis 13.45 Uhr). Bisher ist bereits um 12.45 Uhr Schluss. Gleichzeitig wird die Betreuung am Nachmittag entfallen, die bislang am Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16.30 Uhr angeboten wird. Die geänderten Öffnungszeiten basieren auf der jüngsten Bedarfserhebung, die die Verwaltung regelmäßig für die Gesamtgemeinde durchführt. Daraus sei grundsätzlich ersichtlich, „dass der Trend hin zu verlängerten Öffnungszeiten geht“, wie es von Seiten der Verwaltung heißt. Basierend auf Bedarfserhebung Der zusätzliche Personalaufwand sei minimal, wie Rathausmitarbeiter Heiko Eichin auf Nachfrage von Karl-Ernst Seemann erklärte; es muss kein zusätzlicher Erzieher eingestellt werden. Der Mindestpersonalschlüssel erhöht sich von zwei auf 2,18 Stellen. Die Mittagsverpflegung ist ein neues Angebot, wie Eichin auf Nachfrage von Gemeinderat Wolfgang Pfeiffer ausführte. Eingesetzt wird der Caterer „Apetito“, der auch schon bei den anderen Kindergärten der Gemeinde und bei der Randzeitbetreuung eingesetzt wird. „Apetito“ liefert Tiefkühlkost an die Einrichtungen, die dann vor Ort zubereitet und erwärmt wird. Die dafür nötige Ausstattung wie ein Dampfgarer wird vom Caterer zur Verfügung gestellt. Die Mietkosten für die Geräte werden auf die Essen umgelegt. Warum der Gemeinderat überhaupt die geänderten Öffnungszeiten zu beschließen habe und darüber abstimme, wenn die Kirche doch Träger der Einrichtung ist, wollte Gemeinderat Markus Büchin wissen. Der Grund liege darin, dass die Gemeinde der Kostenträger sei, antwortete Bürgermeister Werner Bundschuh. Im evangelischen Kindergarten Niedereggenen können bis zu 25 Kinder im Alter von zwei Jahren bis zum Schuleintritt betreut werden. Die Nachmittagsbetreuung wird laut Kindergartenleiterin Andrea Mischok aktuell von durchschnittlich zwölf Kindern (Dienstag) beziehungsweise vier Kindern (Donnerstag) wahrgenommen. Mit der Umwandlung in verlängerte Öffnungszeiten in Kombination mit dem Mittagessen will man den „berufstätigen Eltern entgegenkommen“, wie es von Verwaltungsseite heißt. Die evangelische Kirchengemeinde wird dieselben Gebühren wie die Gemeinde Schliengen erheben: Für Kinder ab drei Jahren bis zum Schuleintritt liegt der Beitrag bei 95 Euro pro Monat, bei Zweijährigen sind es 190 Euro. Für das Essen werden pro Tag 2,50 Euro berechnet. Mittagessen wird neu angeboten Das zweite Kind einer Familie ist in Schliengener Kindergärten beitragsfrei. In diesem Zusammenhang meinte der Rathauschef, dass „in meinem Kopf der Gedanke schwebt, ein ähnliches Angebot auch bei der Ganztagsgrundschule anzubieten“, die zum Schuljahr 2016/17 eingerichtet werden soll. Die Überlegung geht dahin, dass die Gemeinde beim zweiten Kind einer Familie die Kosten fürs Schulessen übernimmt. Die Verwaltung werde das einmal durchrechnen und die Realisierung prüfen, so Bundschuh.