Trickbetrüger, die sich als Rauchmelder-Kontrolleure ausgeben, um sich Zutritt in fremde Wohnungen zu erschleichen: Solche Fälle wurden dieser Tage beispielsweise aus Bremen und Hannover gemeldet. Über WhatsApp, Facebook und Co sind Warnhinweise allerdings bis in unsere Region „geschwappt“; auch das aktuelle Schliengener Amtsblatt warnt die Bürger vor solchen Trickbetrügern, die angeblich in Nachbarorten unterwegs seien. Die Polizei gibt jedoch Entwarnung für die hiesige Region. Von Claudia Bötsch Schliengen/Markgräflerland. „Bisher gibt es keinen einzigen konkreten Hinweis oder gemeldeten Fall in Südbaden“, meinte Polizeisprecher Paul Wißler auf Nachfrage unserer Zeitung; weder im Landkreis Lörrach noch im Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut oder Emmendingen. Polizei gibt Entwarnung: Kein Fall bekannt Fakt ist: Die Polizei hat in mehreren Bundesländern vor einer Masche gewarnt, mit der sich als Rauchmelder-Kontrolleure getarnte Trickbetrüger in fremde Wohnungen einschleichen wollen. So verschafften sich am 11. Januar drei Männer auf diese Weise Zutritt zu zwei Wohnungen in Hannover und im benachbarten Laatzen. In weiteren Städten in Niedersachsen sowie in Bremen und Schleswig-Holstein wurden ähnliche Versuche gemeldet. Auch Polizeidirektionen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg griffen das Thema auf – meist allerdings mit dem Hinweis, dass es in ihrer Region noch keine entsprechenden Fälle gegeben habe. Die Polizei in Aalen sprach sogar von einer „astreinen Falschmeldung“. Über Internet rasend schnell verbreitet Im Internet hatten viele Nutzer vor der Masche gewarnt – oft aber ohne Quelle und ohne Hinweis darauf, ob die jeweilige Region tatsächlich betroffen ist. Facebook quillt über von diesen Meldungen. Auch in unserer Region grassiert dieser Tage die Warnung, dass angebliche Kontrolleure für Rauchmelder sich unberechtigt Zugang zu Wohnungen verschaffen, um so Einbruchs- oder Diebstahlsgelegenheiten zu finden. Entsprechende Warnmeldungen, deren Quellen nicht mehr nachzuvollziehen sind, werden über Facebook und WhatsApp rasend schnell verbreitet – da sie stets mit dem Hinweis verknüpft sind, den Beitrag zu teilen. Die Krux dabei ist: Somit wird gleichzeitig auch Verunsicherung in Regionen ausgelöst, wo bis dato überhaupt kein Anlass dafür gegeben ist. Das sieht dann zum Beispiel so aus: „Teilen!! Teilen!! Im Augenblick gibt es Betrüger, die behaupten Feuerwehrleute zu sein. Diese benutzen eine Rauchmelderprüfung als Vorwand. Es gibt keine autorisierte Institution, die für eine Kontrolle verantwortlich ist!“ Ein Gutes: „Die Leute werden sensibilisiert“ Auch im aktuellen Schliengener Amtsblatt ist ein Hinweis veröffentlicht, „dass in den Nachbarorten Personen unterwegs sind, die in den Häusern und Wohnungen die gesetzlich vorgeschriebene Rauchmelderpflicht in den Wohnungen kontrollieren möchten“. Es wird davor gewarnt, diesen Personen Zutritt zu gewähren, da es sich um Trickbetrüger handele. Das Ganze mache laut Polizeisprecher eines deutlich: „Sobald in den sozialen Netzwerken etwas unkontrolliert geteilt wird, überschreitet es sämtliche Grenzen“, so Wißler, der auf eine „ungeahnte Verbreitung“ verweist. Dabei werde schnell der Eindruck suggeriert, dass die Vorfälle in der eigenen Region geschehen würden und dass die angeblichen Kontrolleure bundesweit unterwegs seien; dem sei jedoch nicht so. Ein Gutes habe diese Falschmeldung für die Region dennoch: „Die Leute werden wieder einmal sensibilisiert“, so Paul Wißler. Die Bürger würden aufmerksam darauf, wem sie ihre Haus- oder Wohnungstür öffnen. In diesem Zusammenhang verweist er beispielsweise auf Spendensammler; bekannt sei zudem der Glas-Wasser-Trick. Keine Kontrollen der Rauchmelderpflicht Die Polizei appelliert generell an die Bürger, keine Geschäfte an der Haustür abzuschließen. Es seien in erster Linie ältere Menschen, die Opfer von Trickbetrügern werden, berichtet Wißler, der in diesem Zusammenhang betont: „Fremde Menschen haben in der Wohnung nichts zu suchen“. Die Feuerwehren weisen darauf hin, dass es keine Überprüfungspflicht für Rauchmelder im privaten Bereich gibt, die in Baden-Württemberg Pflicht sind. Deshalb seien auch keine Kontrolleure unterwegs. Doch selbst wenn bislang keine Straftaten in diesem Zusammenhang gemeldet wurden, mahnt die Polizei zur Vorsicht: „Sollten Bürger tatsächlich Besuch von vermeintlichen Kontrolleuren bekommen, sollte sofort die Polizei benachrichtigt werden.“