Schliengen-Niedereggenen (jut/boe). Enttäuscht darüber, dass im Haushalt 2016 erneut kein Geld für die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs für die Niedereggener Abteilung eingestellt ist, hat der Ortschaftsrat mit vier Stimmen und zwei Enthaltungen gegen den Haushaltsplan der Gemeinde gestimmt. Ursprünglich war dafür ein Betrag von 168 000 Euro vorgesehen. Genehmigt wurden für Niedereggenen hingegen diese Wünsche: 10 000 Euro sind für den Außenanstrich des Weihergärtle eingestellt, ebenso 5000 Euro für die Sanierung des Jugendraums im Weihergärtle. Hier muss der Bodenbelag erneuert werden. 65 000 Euro stehen für den Erhalt der Wirtschaftswege und Feldwege zur Verfügung. Sollte eine Einigung darüber erzielt werden, eine Flurbereinigung im Eggenertal durchzuführen, so kann die Planung hierfür und eventuell die beginnende Umsetzung aus diesen Mitteln bestritten werden. Der Gemeinderat, der einen Tag nach dem Niedereggener Ortschaftsrat am Donnerstagabend tagte, hat den Haushalt 2016 einmütig verabschiedet (siehe obenstehenden Bericht). Allerdings kam auch in dieser Sitzung der Unmut der Niedereggener Feuerwehr zu Tage. Die Männer waren in eindrucksvoller Mannschaftsstärke in der Sitzung erschienen. Kommandant Stefan Graf wollte sich im Rahmen der Bürgerfrageviertelstunde danach erkundigen, wie der Sachstand zur Anschaffung des neuen Feuerwehrautos ist. Die Neubeschaffung des Fahrzeugs war erstmals in der Feuerwehrkonzeption 2010 für das Jahr 2008 vorgesehen und ist bereits seit 2002 ein Thema. Bürgermeister Werner Bundschuh meinte indes lediglich, dass das Thema im Februar besprochen werde, wenn das angeforderte Gutachten zur Gesamtsituation der Schliengener Feuerwehr auf dem Tisch liege. Aufs Tapet kämen dann auch konkrete Zahlen sowie in Betracht kommende Modelle. Kommandant Graf hatte eine vorbereitete Erklärung dabei, die er allerdings nicht vorlesen durfte. Bundschuh verwies darauf, dass die Bürgerfrageviertelstunde nur für Fragen aus der Bevölkerung reserviert sei. Das sorgte für mächtig Unmut und Ärger bei den Feuerwehrleuten, die daraufhin umgehend und geschlossen den Sitzungssaal verließen. In der Erklärung wird darauf verwiesen, dass sich die Feuerwehrabteilung Niedereggenen schon seit einigen Jahren mit Übergangslösungen und Ersatzfahrzeugen behelfen muss. Kritisiert wird die nun geplante erneute Übergangslösung mit einem Ersatzfahrzeug aus Neuenburg, das laut Feuerwehrabteilung bereits 25 Jahre alt sei und weder über einen Wassertank noch Hebewerkzeuge verfüge, die bei Unfällen gebraucht werden. Auch gebe es keine Anschnallgurte für die mitfahrenden Insassen.