Schliengen-Liel (jut). Das Lieler „Känzele“ ist der grüne Fleck im Dorf und gerade dann, wenn dort auch noch Pferde weiden, eine kleine Postkartenidylle. In einer Ideenrunde machten sich nun rund 20 Bürger und Ortschaftsratmitglieder Gedanken darüber, wie man die Wiese für die Bevölkerung besser zugänglich machen kann. Gedanken dazu hatte sich in den vergangenen Jahren schon der alte Ortschaftsrat gemacht. Zu den Ideen gehörten damals schon Bänke und ein kleiner Weg durch die Wiese – so angelegt, dass nach wie vor Pferde hinter einem Zaun dort grasen können. Jetzt kamen noch einige neue Vorschläge hinzu. Das „Känzele“ liegt zwischen Kirche, Kindergarten, Schule und Schlossgartenhalle. Ausgenommen von den Plänen ist ein schmaler Streifen, der im Privatbesitz ist und entlang der Straße zur Kirche liegt. Unter dem Hügel, dem „Känzele“, liegen Reste eines alten Wasserschlosses, von dem es allerdings nicht eine einzige Zeichnung gibt. Die Senke in der Wiese war Teil eines Wassergrabens. Früher gab es sogar einen kleinen Bachlauf, erinnerte sich Ottmar „Henry“ Sprich. Bei lang andauerndem Regenwetter bildet sich nach wie vor eine kleine Wasserrinne mit Pfütze, und das gab Ortschaftsrat Michael Koschmieder dann auch gleich den Gedanken ein, den Wasserlauf zu reaktivieren. „Für Kinder wäre das das Größte“, sagte er. Veränderungen sollten behutsam erfolgen, meinte Ortschaftsrat Bernhard Genswein. Die bisher grüne Idylle soll Idylle bleiben. Fest steht, dass ein Storchenturm kommt, so Ortsvorsteherin Melanie Riesterer. Das fertige Exemplar liegt schon im Bauhof und kann, sobald der Standort festgelegt ist, aufgebaut werden. Um das Gelände insgesamt mehr herauszuheben, so Ottmar „Henry“ Sprich, könnte die schöne Lieler Dorfkirche in der Dämmerung und nachts angestrahlt werden. Ziel ist es, kleine Akzente zu setzen: mit einem schmalen Weg und Bänken, die man vielleicht so gruppieren sollte, dass man sich mit Gesprächspartnern austauschen kann. „Oder sie sollten eine Aussicht auf bestimmte Punkte bieten“, lautete der Vorschlag einer anwesenden Architektin. Die Bänke könnten auch aus Wetterschutzgründen unter einem Holzpavillon angeordnet sein, ergänzte Ottmar Sprich. Schön wäre zudem eine Art „Brückle“ vom Kinderspielplatz vor der Schule auf das „Känzele“ selbst. Die Idee einer Grillstelle wäre zwar nett, war man sich in der Runde einig, aber „sie ist auch mit viel Dreck verbunden“, gab Siegfried Thoma zu bedenken. Eine Tischtennisplatte war ein weiterer Vorschlag. Ottmar Sprich hatte noch eine Idee. Das Gelände könnte man ab und zu auch für ein kleines Fest nutzen, schlug er vor. „Beispielsweise unter der Überschrift ‚Liel kocht‘, denn wir haben so viele Zugezogene aus unterschiedlichen Gegenden im Ort, die bestimmt Spezialitäten aus ihrer Heimat mitgebracht haben. Da sollte man echt mal was machen“, plante er schon voraus. „Das ist eine richtige Super-Idee, das halte ich fest, das sollten wir unbedingt weiterverfolgen“, meinte Melanie Riesterer, die sich überhaupt über die rege Beteiligung am Ideenabend freute. Die Ideensammlung wird innerhalb des Ortschaftsrats ausgearbeitet und zur weiteren Planung der Gemeindeverwaltung übergeben. Hinzu gezogen werden muss auch der Denkmalschutz bezüglich der nie freigelegten Wasserschlossreste.