Schliengen Wehren im Eggenertal fusionieren

Weiler Zeitung
Angesichts der Mängel an den bestehenden Feuerwehreinrichtungen im Eggenertal (links Obereggenen, rechts Niedereggenen) legt der Bedarfsplan eine Zusammenlegung der beiden Abteilungen und den Bau eines neuen gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses nahe. Fotos: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Feuerwehr I: Schliengener Gemeinderat beschließt Bedarfsplan / Neues Feuerwehrgerätehaus geplant

Von Claudia Bötsch

Einstimmig hat der Schliengener Gemeinderat den Feuerwehrbedarfsplan beschlossen. Das Gutachten wurde von der Firma Forplan erstellt, die 2014 den Auftrag dazu erhalten hatte. Das umfangreiche Werk gibt die Linie für die nächsten Jahre vor und weist Maßnahmen und Anschaffungen aus.

Schliengen. Basierend auf einer Bestandsanalyse wurden Standort-, Personal- und Fahrzeugkonzept entworfen. Der Bedarfsplan wurde im Vorfeld bereits sowohl im Feuerwehrausschuss als auch in den Abteilungsausschüssen beschlossen. Gesamtkommandant Florian Sattler sprach von einem „sehr gelungenen Bedarfsplan“, mit dem man die Wehr für die Zukunft und auch „ein Stück wirtschaftlicher“ aufstelle. Er betonte wie auch Bürgermeister Werner Bundschuh die ausgesprochen gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Feuerwehr.

Simone Penner (CDU) begrüßte, dass der Plan nun vorliege. Er zeige, „dass es dringend und gut ist, dass wir uns auf den Weg begeben“.

Wolfgang Pfeiffer (Freie Wähler) freute sich, dass mit der neuen Feuerwehrführung „jetzt die handelnden Personen da sind, die das Konzept tragen können“. Der Plan habe Hand und Fuß und sei eine gute Grundlage, auf der man arbeiten könne. Priorität habe die Sicherheit von Bürgern und Wehrleuten, „unsinnige Kosten“ gelte es jedoch einzusparen. Es sei wichtig, eine Perspektive zu geben und damit den Fortbestand der Feuerwehr zu gewährleisten.

Ein zentrales Ergebnis des Gutachtens wird die Zusammenlegung der Niedereggener und Obereggener Wehr sein. Angesichts der Mängel an den bestehenden Feuerwehrhäusern in beiden Dörfern, die durch bauliche Maßnahmen nur teilweise behoben werden können, sprechen die Planer diese Empfehlung aus, die mit dem Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses einhergeht. „Ein gemeinsames Feuerwehrhaus zwischen den beiden Ortsteilen stellt die wirtschaftlichste Lösung zur Verbesserung der Situation dar, ohne die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr zu beeinträchtigen“, machte Gesamtkommandant Florian Sattler deutlich. Diese Maßnahme sollte mit hoher Priorität verfolgt werden, hielt er fest.

Die beiden Abteilungen im Tal arbeiten bereits eng zusammen, es finden gemeinsame Übungen statt, und auch die Jugendausbildung läuft im Zusammenschluss. Für die Zusammenlegung gab es bereits grünes Licht von den Feuerwehrleuten.

Die Suche nach einem Grundstück für das neue Feuerwehrhaus ist bereits im Gange. Die Verwaltung führe bereits Gespräche mit Eigentümern, meinte Bürgermeister Werner Bundschuh gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Dazu hatten beide Abteilungen im Vorfeld eine gemeinsame Standort-Prioritätenliste vorgelegt.

Der offizielle Zusammenschluss würde mit der offiziellen Einweihung des neuen Gebäudes vollzogen. Bundschuh will dieses Vorhaben bis in zwei Jahren umsetzen.

„Es wächst zusammen, was zusammengehört“, meinte dazu Gemeinderat Markus Moritz (Freie Wähler), der den Zusammenschluss ausdrücklich begrüßte. Selbst die Kirche habe diesen Weg eingeschlagen, verwies Moritz auf die Fusionspläne der evangelischen Kirchengemeinden Eggenertal und Feldberg. Dies sei auch gut so, nicht nur aus finanziellen Gründen, ein entsprechender Wille sei auch aus der Bevölkerung heraus auszumachen. Moritz, der bis 2014 selbst Ortsvorsteher war, regte zudem an, dass man sich auch über eine gemeinsame Ortsverwaltung Gedanken machen sollte. Ein Schritt, den er als wünschenswert deklarierte.

Fusionsgedanken gibt es auch für die Abteilungen von Schliengen und Mauchen – allerdings in fernerer Perspektive. „Die festgestellten Mängel am Standort Mauchen können durch bauliche Maßnahmen, die mit einem erheblichen Aufwand verbunden sind, nur teilweise behoben werden“, machte Kommandant Sattler deutlich. Deshalb solle langfristig auch eine Zusammenlegung der Abteilungen Schliengen und Mauchen in Erwägung gezogen werden. Diese Maßnahme soll bei der Fortschreibung des Bedarfsplans genauer betrachtet werden. Gleichzeitig wird festgehalten, dass weitere Standortveränderungen und Zusammenlegungen kurz- und mittelfristig nicht wirtschaftlich seien.

Der Bedarfsplan empfiehlt nicht die Zusammenlegung aller Abteilungen an einen gemeinsamen Standort. Der Grund sind die Ausrückzeiten beziehungsweise die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen: Berechnet wurde, dass dann nur 80 Prozent des Gemeindegebiets in der vorgegebenen Zeit (zehn Minuten) erreicht werden könnten.

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