Im Oktober wurden im Schliengener Gemeinderat die Weichen für eine neue Asylbewerberunterkunft im Gewerbegebiet gestellt. Der Neubau von mobilen Raumeinheiten soll Platz für 32 Asylbewerber bieten und Ende Februar neben den bestehenden Notunterkünften in der Brezelstraße errichtet werden. Von Claudia Bötsch Schliengen. Ursprünglich war die Wohnconainer-Anlage für maximal 36 Personen konzipiert. Zugunsten des Wohnkomforts habe man jedoch um vier Betten reduziert, meinte Bürgermeister Werner Bundschuh im Gespräch mit unserer Zeitung. Dadurch habe sich die gemeinschaftlich genutzte Wohnfläche vergrößert. Rathaus rechnet mit 80 bis 100 Flüchtlingen Um der steigenden Zahl von Asylbewerbern gerecht zu werden, die vom Landkreis nach einem festen Schlüssel auf die einzelnen Kommunen verteilt werden, ist die Gemeinde aber auch bestrebt, privaten Wohnraum für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen aufzutun. Zumal eine dezentrale Unterbringung immer besser sei, als die Menschen nur konzentriert an einem Ort unterzubringen, so Bundschuh. Für 2016 rechnet die Gemeinde Schliengen mit 80 bis 100 Flüchtlingen, die sie zur Anschlussunterbringung aufnehmen muss. Unter dem Motto „Wohnraum gesucht“ wurde im aktuellen Mitteilungsblatt zum wiederholten Mal ein entsprechender Aufruf veröffentlicht. Bisher sei die Resonanz der Bürger, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, jedoch verhalten, berichtet Thomas Ißler, der im Rathaus für Soziales zuständig ist und sich um die Flüchtlinge kümmert. Erfreulicherweise erreichten die Verwaltung aber immer wieder Angebote. Vergangene Woche fanden etwa zwei Besichtigungen statt. Nichtsdestotrotz reiche das noch lange nicht, um den Bedarf zu decken, meinte Ißler. In diesem Zusammenhang macht er auch deutlich, dass die Gemeinde sowohl an freien Zimmern oder Wohnungen als auch an leerstehenden Häusern interessiert sei. „Die Zahlung der Miete ist garantiert, ebenso die Betreuung durch ehrenamtlich tätige Bürger und verschiedene Wohlfahrtsverbände“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Wichtiges Engagement des Helferkreises Asyl Aktuell leben elf Asylbewerber in der Gemeinde, sie stammen überwiegend aus Serbien, Mazedonien, Kosovo, aber auch aus Pakistan und Kamerun. Bis auf einen Mann, der in einer Privatwohnung untergekommen ist, leben alle in den bestehenden Notunterkünften in der Brezelstraße. Die insgesamt drei Einheiten bieten Platz für maximal 25 Personen. Viel Lob haben Bürgermeistermeister Bundschuh und Thomas Ißler für den Helferkreis Asyl. Er übernehme vieles, was die Verwaltung gar nicht leisten könnte, so Ißler. Zum ehrenamtlichen Engagement gehörten Fahrdienste und Besuche, aber auch Deutschunterricht. „Ich freue mich sehr, dass es den Helferkreis gibt“, so Ißler. Die Zusammenarbeit laufe ausgesprochen gut, es finden regelmäßig Treffen zwischen der Verwaltung und dem Verein statt. Der Verein leiste hervorragende Arbeit zur Integration der Menschen, betont auch Bundschuh. Der Rathauschef ist überzeugt, dass die Gemeinde die Herausforderung, die mit der Aufnahme der Flüchtlinge verbunden ist, auch dank des Helferkreises gut meistern werde.