Schönau (mm). Alle Schönauer Haushalte werden Funk-Wasserzähler erhalten. Die Umrüstung soll innerhalb von drei Jahren über die Bühne gehen. Damit einher geht die Umstellung auf eine verbrauchsunabhängige Grundgebühr. Dies hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend bei der Enthaltung von Marika Prekur (Freie Wähler) beschlossen. Für die Verbraucher werde die Umrüstung grundsätzlich nicht teurer werden, sagte Bürgermeister Peter Schelshorn, die Stadt könne hingegen einige Ausgaben einsparen. Mit der Einführung der Funk-Wasserzähler erhebt die Stadt künftig eine verbrauchsunabhängige Grundgebühr zusätzlich zur tatsächlichen Verbrauchsgebühr. Dafür entfällt die Zählergebühr, die die Haushalte bislang zu bezahlen hatten. Im Stadtgebiet gebe es rund 600 Wasserzähler, die nach Ablauf der jeweiligen Eichzeit (sechs Jahre) ausgewechselt werden müssten. Im laufenden Jahr müssten laut Angaben der Stadtverwaltung zweihundert Zähler ausgetauscht werden. „Dies ist eine gute Möglichkeit, um auf Funkzähler umzusteigen“, empfahl die Verwaltung dem Gemeinderat. Der Hauptvorteil der Umstellung, so erläuterte der Bürgermeister, sei ein geringerer Ableseaufwand für die Werkhofmitarbeiter. Erfahrungswerte der Gemeinde Hausen hätten gezeigt, dass die Zeitersparnis riesig sei. In Schönau habe der Ableseaufwand im Jahr 2015 knapp 118 Stunden betragen. Nach der Komplettumstellung im Jahr 2018 schätzt die Verwaltung einen Ableseaufwand von lediglich noch sechs Stunden. Dadurch würde sich eine Einsparung bei den Werkhofmitarbeitern von gut 5300 Euro pro Jahr ergeben, die somit nicht auf die Wassergebühr umgelegt werden müssen, rechnete der Bürgermeister vor. Dabei würde durch das Entfallen der manuellen Ablesung auch die Gefahr von Ablese- und Übertragungsfehlern entfallen, so Schelshorn weiter. Zudem sei eine stichtagsgenaue Ablesung möglich, was bei möglichen Gebührenänderungen wichtig sein könnte. Auch verwaltungsinterne Übertragungsfehler könnten vermieden werden. Komfortabler sei die Umstellung auch für die Verbraucher. Für die Ablesung sei kein Zugang zum Zähler mehr notwendig, da die Ablesung per Funk von der Straße aus erfolge. Gesamtersparnisvon 35 000 Euro Die Gesamtersparnis durch die Umstellung auf Funkzähler innerhalb von zwölf Jahren (maximale Eichzeitverlängerung der Zähler) belaufe sich somit auf insgesamt rund 35 000 Euro, legte die Verwaltung dar. Über die Grundgebühr soll ein Teil (zehn Prozent) der Fixkosten für die Bereitstellung der Wasserversorgungsanlagen abgedeckt werden. Seine Sorge um den Datenschutz äußerte in der Sitzung der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Jesko Anschütz. Er wisse nicht, ob er sich gegen die Funkwasserzähler wehren könne, „aber meine Daten sollen meine Daten bleiben, wer weiß denn, wer alles den Wasserverbrauch der einzelnen Haushalte über Funk ablesen kann"“, bemängelte Anschütz. Die Daten würden verschlüsselt übermittelt, beschwichtigten Bauamtsleiter Klaus Steinebrunner und der Bürgermeister. Genau an diesem Punkt sorgte sich aber Jesko Anschütz, ob diese Verschlüsselung tatsächlich ausreichend sei. „Wir geben unsere Daten leichtfertig her, das soll hier ruhig einmal ins Blickfeld gerückt werden“, schloss Anschütz.