^ Schönau: Am Leben der Menschen orientierte Literatur - Schönau - Verlagshaus Jaumann

Schönau Am Leben der Menschen orientierte Literatur

Markgräfler Tagblatt
Mit Geschichten und Rätseln bezog Vikar Lazar (Mitte) die Gäste bei der Buchpräsentation mit ein. Foto: Heiner A. Baur Foto: Markgräfler Tagblatt

Eine nicht alltägliche Autorenlesung: Vikar Gnani Ray Lazar stellt die Neuauflage seiner Buchreihe vor

Schönau (aq). Es war eine Hommage an die Sprache und Kultur seiner Heimat und nicht zuletzt die darauf basierende südindische Literatur. Tamil, so Vikar Gnani Ray Lazar, der zwischenzeitlich vom Wiedener ins Todtnauer Pfarrhaus gewechselt hat, ist eine klassische Sprache, vergleichbar mit Griechisch und Latein, eröffnete er die Präsentation seiner neu aufgelegten Buchreihe im Kreis von Kolpingmitgliedern. An die 100 Millionen Menschen sprechen Tamil, die Amtssprache im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, in Sri Lanka, Singapur, Malaysia und Mauritius, umriss der Autor die Ausbreitung dieser alten Sprache.

Ausgehend von diesem Hintergrund, gespickt mit historischen und gesellschaftspolitischen Informationen über den Subkontinent Indien, präsentierte Vikar Lazar die Neuauflage seiner Buchreihe „Licht der Leuchte“ (Wilakin Welicham). Die Inhalte der Bücher beinhalten Predigten, die zu Jahresbeginn neu aufgelegt worden sind. Ganz der narrativen Theologie verpflichtet, werden die exegetischen Schriften mit Geschichten aus dem Alltag und ansprechenden Illustrationen eröffnet. Diese am Leben der Menschen orientierte Literatur erfreut sich großer Nachfrage bei Priestern und Laien, erfuhren die Besucher bei der unterhaltsamen Präsentation.

Der junge Priester aus der südindischen Diözese Kumbakonam versteht sich als Theologe des gedruckten und gesprochenen Wortes und ist auf dem besten Weg, dank „Nachhilfe“ der Ministranten aus den Pfarreien der Seelsorgeeinheit, sich auch in der alemannischen Sprache zu assimilieren.

Seine Veröffentlichungen will Lazar als Hilfe und Anregungen für die Sorgen und Nöte des Alltags, aber auch im Aufzeigen von Freude und Glück verstanden wissen. An exemplarisch ausgewählten Textstellen belegte er in der deutschen Übersetzung diese Ziele und betonte besonders sein Verständnis von Sprache. Dem unüberlegten Reden und arroganten Worten, oftmals Auslöser von Ablehnung und Zerstörung, stellte er das unterstützende und verständnisvolle Wort gegenüber.

Diesem Anspruch fühlt er sich auch als Redakteur und Mitherausgeber des tamilischen katholischen Wochenmagazins „Unser Leben“ (Nam Wazhvu) verpflichtet. Mittels der digitalen Technik „kann ich auch aus dem weit entfernten Schwarzwald in Deutschland meine Artikel an die Redaktion schicken. Früher wäre das im Bleisatz, mit Expresspost oder Telegramm nicht möglich gewesen“, unterstrich er die segensreichen Innovationen auf diesem Sektor. Die technischen Weiterentwicklungen in der Herstellung von Printmedien hierzulande verfolgt er deshalb mit großem Interesse. Nicht von ungefähr verspricht er sich doch hierbei Anregungen für sein großes Ziel der Errichtung eines Satz- und Druckzentrums in seiner Heimatdiözese. Das würde, so Vikar Lazar, uns „unabhängig machen, die Lohndruckereien diktieren den Preis und gleichzeitig könnten wir Arbeits- und vor allem Ausbildungsplätze im Bereich Druck und Satzerfassung schaffen“, stellte er im Rahmen der nicht alltäglichen Lesung das soziale Projekt vor. Seine Prämisse - „an der Seite der Menschen stehen, offen barmherzig, entschlossen zur Hilfe, wo sie notwendig ist“ - kommt bei einer in diesen Tagen verlegten Publikation zum Tragen.

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