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Schönau B 317: Nachts soll Tempo 30 gelten

Markgräfler Tagblatt
Bisweilen recht dicht ist der Verkehr auf der B 317 in Schönau - und damit auch die Lärmbelastung. Jetzt soll zumindest in den Nachtstunden das Tempo reduziert werden. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat diskutiert Lärmaktionsplanung für Schönau / Bürgerversammlung wird geplant

Schönau (pele). Wie kann der Lärm, den der Straßenverkehr auf der Bundesstraße in Schönau produziert, eingedämmt werden? Anvisiert wird zumindest eine innerörtliche Temporeduzierung in den Nachtstunden von 50 auf 30 Stundenkilometer. Geplant ist eine Bürgerversammlung zu der Thematik.

Einmal mehr präsentierte Bauamtsleiter Klaus Steine-brunner dem Gemeinderat die Auswertung der automatischen Straßenverkehrszählung auf der B 317. Sein Fazit: „Der Verkehr hat nach den reinen Zahlen nur gering zugenommen, das subjektive Empfinden ist ein anderes.“

Dies könne auch damit zusammenhängen, erläuterte der Bauamtsleiter, dass die Zählstelle, die bei der Straßenmeisterei installiert ist, den innerörtlichen Verkehr auf der Bundesstraße nicht erfasse. Wer sich mit dem Auto innerorts bewege und dabei die B 317 quere, tauche in der Statistik nicht auf; ebenso wenig der Autofahrer, der aus Richtung Todtnau komme, aber etwa nur den Rewe-Markt besuche.

Die Frage aus dem Ratsrund, ob die Zählstelle nicht verlegt werden könne, um ein realistischeres Bild zu erhalten, musste Steinebrunner verneinen. Es handle sich um ein fest in der Umgebung verankertes Bauwerk.

Rein zahlenmäßig sieht es folgendermaßen aus: Der Kfz-Verkehr hat von 8625 Fahrzeugen im Jahr 2002 auf 8711 Fahrzeuge im Jahr 2013 zugenommen, der Schwerlastverkehr von 545 Fahrzeugen im Jahr 2012 auf 541 Fahrzeuge im Jahr 2013 sogar leicht abgenommen.

Gleichwohl gilt Lärm als eine der größten und gleichzeitig am meisten unterschätzten Umweltbelastungen für den Menschen, wie es in einem Schreiben des Verkehrsministeriums heißt, in dem auch die Stadt Schönau aufgefordert wird, einen Lärmaktionsplan zu erstellen. In Schönau trägt man sich schon länger mit dem Gedanken, neue Maßnahmen ins Auge zu fassen, da die Belastung der Anwohner durch den Durchgangsverkehr wohl bekannt ist. „Bei manchen Häusern ist es wirklich extrem, was vor allem durch den Schwerlastverkehr ankommt“, meinte Bauamtsleiter Steinebrunner. Zahlenmäßig sind 16 Prozent der Einwohner in der Nachtzeit hohen Lärmbelastungen ausgesetzt, fünf Prozent sogar sehr hohen.

Wohl nicht in Frage kommt aufgrund der hohen Kosten der Einbau von so genanntem Flüsterasphalt. Angehen will man dagegen die Einrichtung von Tempo 30 auf der Bundesstraße in den Nachtstunden (22 bis 6 Uhr). Diese Regelung wird beispielsweise in Freiburg seit einiger Zeit praktiziert. Vorgeschlagen werden von der Verwaltung folgende Bereiche: Ortstafel in Schönenbuchen bis Einmündung Buchenbrandparkplatz sowie Abzweig Haldenweg bis Abzweig Haselbach.

Doch in Schönau will man unter Umständen noch weitergehen. Angedacht wurde in der Gemeinderatssitzung, dass in Schönenbuchen generell Tempo 30 eingeführt werden soll. Klaus Steinebrunner wies darauf hin, dass gerade die Engstelle in Schönenbuchen einen großen Gefahrenpunkt darstelle. Grundsätzlich sinke der Lärmpegel um zwei bis drei Dezibel, wenn das Tempo der Fahrzeuge von 50 auf 30 Stundenkilometer zurückgenommen wird.

Dirk Lais (CDU) wollte die Erleichterung nicht grundsätzlich bestreiten, forderte aber, zu berücksichtigen, dass das Problem so in zehn Jahren wohl nicht mehr bestehen werde, da dann viele Elektroautos unterwegs sein würden. „Zurück kommt man dann wohl nicht mehr“, so Lais.

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