Schönau Die Bedenken ernst nehmen

Markgräfler Tagblatt
Die als Vision ins Spiel gebrachte Verlängerung der Belchen-Seilbahn war am Dienstag Thema im Schönenberger Gemeinderat. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Belchen-Seilbahn: Gemeinderat Schönenberg diskutiert die Ergebnisse der Bürgerbefragung

Auch nach der Bürgerbefragung am 13. März wird das Thema Verlängerung der Belchen-Seilbahn die Gemeindevertreter und Bürger von Schönenberg auf Trab halten. Pro und Kontra hielten sich bei der Bürgerbefragung in etwa die Waage, wie Bürgermeister Michael Quast in der Gemeinderatssitzung am Dienstag bekannt gab.

Schönenberg (ue). Der Bürgermeister nannte das Vorhaben eine wichtige Weichenstellung für zukünftige Generationen. Letztendlich gehe es darum, welche Möglichkeiten das Leben auf dem Land in der Zukunft bieten kann.

Für Quast war die Befragung ein wichtiger Stimmungstest. Auf eine eindeutige Ja/Nein-Abstimmung habe man bewusst verzichtet, erklärte der Rathauschef zum Prozedere. Schließlich wollte man den Bürgern die Möglichkeit geben, eventuelle Bedenken sowie eigene Anregungen zu dem Projekt vorzubringen.

Vorteile versprechen sich die Befürworter vor allem von der Nutzung der Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel. Klar sei, so Quast, dass bei einer öffentlichen Nutzung die Schönenberger Bevölkerung anders zu behandeln sei als sonstige Nutzer oder Touristen. Befürworter versprechen sich von dem Projekt günstige Auswirkungen für den Tourismus in der Belchenregion.

Die Gegner hingegen befürchten eine Zunahme des Verkehrs im Dorf. Aber auch Parkprobleme sowie Eingriffe in die Landschaft und die Natur wurden als Nachteile genannt.

Wie die Diskussion in der Gemeinderatssitzung zeigte, gibt es nach wie vor eine Menge offener Fragen. Fest stehe, so Michael Quast, dass beim Bau einer Seilbahn auch privates Gelände betroffen wäre. Auf eine Entscheidung im Gemeinderat wurde am Dienstagabend bewusst verzichtet. Nicht zuletzt, weil es noch einen erheblichen Informationsbedarf gibt, wie einige Ratsmitglieder meinten.

Auch aus den Zuhörerreihen kamen etliche Wortmeldungen. Eine Zuhörerin meinte, erst einmal müsse man sich im Dorf einig sein, welche Fragen in diesem Zusammenhang zu klären sind. Die Rede war auch von einem „anonymen Aufruf“, der jüngst im Dorf verteilt wurde. Dieser enthielt die Forderung nach einer Diskussionsrunde mit den Bürgern von Schönenberg ohne die Beteiligung der Planer. Eine Zuhörerin befürchtete, dass die Bürger von den Planern „einfach über den Tisch gezogen würden“.

Einig war man sich am Ratstisch, dass nun Besonnenheit gefragt ist. Zunächst, so Bürgermeister Quast, gelte es, alle Punkte zu sammeln, um sie dann mit den Betroffenen zu diskutieren. Fest steht für ihn: „Wir werden die vorgebrachten Bedenken ernst nehmen.“ Ob in einer Diskussionsrunde mit den Bürgern oder in einer weiteren Bürgerversammlung, werde man sehen. Allerdings sei man auf das fachliche Wissen der Planer angewiesen, weshalb diese auch bei der Versammlung anwesend sein sollten, da im Detail noch vieles zu klären ist. Nach einer solchen Bürgerversammlung will sich der Gemeinderat erneut mit dem Thema Seilbahn befassen.

Der nächste Schritt wäre dann aus Sicht von Bürgermeister Quast eine Bauvoranfrage und die damit verbundenen Klärungen durch die Fachbehörden, bevor überhaupt ein Bauantrag auf den Tisch käme.

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