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Schönau Die Menschen im Alltag begleiten

Markgräfler Tagblatt
Rund zwanzig Interessierte hatten sich zum ersten Treffen zur Gründung eines Helferkreises für Flüchtlinge in Schönau eingefunden. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Erster Schritt zur Gründung eines Helferkreises für Flüchtlinge im oberen Wiesental unternommen

Schönau (jab). Einen ersten Schritt in Richtung Gründung eines Helferkreises für Flüchtlinge im oberen Wiesental machten am Dienstag etwa zwanzig Interessierte aus Schönau und Umgebung: Auf Initiative der Caritas als Trägerin der Flüchtlingshilfe im oberen Wiesental informierten sie sich im Café „Goldmann“ über mögliche Aufgaben und die Organisation eines Helferkreises.

Ruth Götzmann von der Caritas stellte die grundsätzliche Idee vor; die beiden Sozialbetreuer Christoph Götz und Florian Schumacher schilderten den konkreten Bedarf. Die Schönauer Gemeinschaftsunterkunft ist mit ihren 54 Plätzen die größte im oberen Wiesental; nächste Woche werden zehn neue Flüchtlinge kommen, dann ist sie voll belegt. Die Gemeinschaftsunterkunft in Wieden hat 31 Plätze. Nachdem im Moment nur noch eine Familie dort wohnt, wird auch diese ab kommender Woche wieder voll belegt sein. Die Unterkunft in Todtnau mit ihren 25 Plätzen ist jetzt bereits komplett. Außerdem wohnen in Schönau und Todtnau eine Handvoll Familien in „Anschlussunterbringung“ - in Einzelwohnungen also in der Gemeinde. In Aitern gibt es eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Auch hier wäre es „dringend nötig, was zu tun“, machte Christoph Götz klar.

Angesichts der Flüchtlingszahlen seien Unterbringung und Betreuung der Menschen mittlerweile eine derart große Aufgabe, „dass sie ohne Ehrenamtliche nicht mehr leistbar ist“, so Ruth Götzmann: „Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Mit dem geplanten Helferkreis soll das bereits vorhandene Bürgerengagement gebündelt und erweitert werden.

Grundsätzlich gehe es darum, die Menschen im ganz normalen und doch für sie so fremden Alltag zu begleiten, so Götzmann. Als Stichworte nannte sie Behördengänge oder Arztbesuche. Im Fall der Anschlussunterbringung geht es um Dinge wie Strom, Müll oder die Anmeldung in der Kommune, die zu regeln sind. „Das sind viele kleine Dinge, die von den Hauptamtlichen nicht bewältigt werden können“, machte Florian Schumacher deutlich.

Ein Schwerpunkt könnte auf der Arbeit mit den Kindern liegen. Neben der Hausaufgabenbetreuung betrifft das die Alltags- und Freizeitgestaltung. „Die Kinder hängen hier meist völlig in der Luft“, so Schumacher. Ein Helferkreis könnte den Kontakt zu Vereinen herstellen, womöglich einen Schwimmkurs, kleine Ausflüge oder eine Mutter-Kind-Gruppe organisieren. Räume für derlei Aktivitäten hätte der Helferkreis bereits: Fröhnds Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner bot an, die Gemeindehalle zur Verfügung zu stellen und brachte auch die Bürgerhilfe ins Spiel, die für den ein oder anderen Hilfsdienst in Anspruch genommen werden könnte. Weitere wichtige Beiträge von Ehrenamtlern könnten in der Spendenakquise oder in der Organisation von Freizeitangeboten liegen, so Götzmann.

In Sachen Organisation seien die Patenschaften bewährt, bei denen ein Helfer eine Familie unter seine Fittiche nimmt. Daneben bündelten die Helferkreise die Aufgaben oft in eigenen Unterkreisen.

Beim nächsten Treffen am 8. September um 19 Uhr im Café „Goldmann“ soll es an die konkretere Organisation gehen; weitere Mitstreiter sind gerne willkommen. Für den 26. September ist ein Begegnungsfest geplant, bei dem man sich kennenlernen kann.

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