Schönau Eine neue Art des Lernens

Markgräfler Tagblatt
Einen „Tag der offenen Tür“ gab es an der Gemeinschaftsschule in Schönau. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Schüler geben Einblick in ihre Gemeinschaftsschule

Schönau (vw). Bei einem „Tag der offenen Tür“ stellte sich am Wochenende die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental vor. Viele angehende Fünftklässler und ihre Eltern kamen, um diese neue Art des Lernens kennenzulernen.

Im Vorfeld sorgte vor allem die Einführung des verpflichtenden Ganztagsunterrichts bei vielen für eine Ablehnung. Dabei findet in der Gemeinschaftsschule lediglich drei Mal in der Woche Unterricht bis 15.15 Uhr statt. Wenn das Kind nach Hause kommt, sind die Hausaufgaben bereits erledigt. „Sie glauben gar nicht, wie froh Eltern sind, wenn sie zuhause keinen Stress mehr mit den Hausaufgaben haben“, sagte Schulleiterin Evelyn Heeg.

Die Besucher lernten die neuartige Tagesstruktur der Schüler kennen. Den offenen Anfang von 7.15 bis 7.55 Uhr können die Schüler im Lernbüro verbringen. Dort hat jeder Schüler einen Arbeitsplatz. Auch in der Mittagszeit gibt es einen offenen Zeitraum, den die Schüler individuell nutzen können. Dann folgt der Mittagstisch. Diesbezüglich stellte die Schule ihre Umbaupläne für die Mensa vor. Bis zum Beginn des nächsten Schuljahres soll der Umbau abgeschlossen sein. Dann gibt es mit „cook&freeze“ ein neues Essensangebot. Bisher wurde das Essen aufgewärmt.

Auch die neuen Lernformen wurden vorgestellt. In der Gemeinschaftsschule läuft der Unterrichts meist völlig anders. Im Inputraum beispielsweise kann den Schülern zu bestimmten Themen eine Einführung gegeben werden und dabei auf die verschiedenen Lernzugänge über das Sehen, Fühlen, Hören oder Spüren eingegangen werden.

In der Gemeinschaftsschule gibt es mit der grundlegenden, der mittleren und der erweiterten drei Niveaustufen. So kann ein Schüler oft selbst entscheiden, wann er in einem Fach bereit ist für einen Gelingensnachweis.

„Das Ziel ist, dass wir immer mehr weg kommen, dass alle zum gleichen Zeitpunkt Klassenarbeiten schreiben“, erklärt Heeg. Auch kooperatives Lernen wird groß geschrieben, dabei müssen die Schüler einzelne Teilbereiche von Themen bearbeiten. Die Schüler lernen bei Coachinggesprächen mit ihren Lernbegleitern, wie sie selbst am besten lernen. Schwierigkeiten und Erfolge werden in ein so genanntes Logbuch eingetragen, welches die Eltern unterschreiben müssen. Der enge Austausch zwischen Lehrern und Eltern ist wichtig. Durch den Ganztagbetrieb bleibt der Schule auch mehr Zeit für soziales Lernen. Wie das funktioniert, erklärten die Fünftklässler. Sozialtraining, Klassenrat und Kartenfeedback sind zentrale Elemente, die im Stundenplan integriert sind. Für die gute Atmosphäre sorgen aber auch die kleinen Klassen. Der Klassenteiler liegt derzeit zwar bei 28 Schülern, die Klassen haben aber momentan nur rund 20 Schüler. Und auch die Inklusion funktionier derzeit seit gut, stehe und falle jedoch mit den Personen dahinter, so Heeg. Zum neuen Schuljahr werden Fünft-, Sechst-, und Siebtklässler die neue Gemeinschaftsschule in Schönau besuchen. Und erst im nächsten Jahr wird dann auch der Standort Todtnau mit Gemeinschaftsschülern der achten Klasse besucht.

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