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Schönau „Einen Leuchtturm

Markgräfler Tagblatt

Minister Peter Hauk informiert sich über Belchenhaus-Pläne

Mit großem Interesse ließ sich Peter Hauk (CDU), Minister für Ländlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft in der neuen grün-schwarzen Landesregierung, am Montag über die Neubaupläne auf dem Belchen informieren. Das Millionenprojekt ist zur Realisierung allerdings auf Zuschüsse angewiesen. Der Minister gab sich optimistisch: „Ich denke, dass wir eine Finanzierung hinbekommen, die das Projekt nach vorne bringt.“

Oberes Wiesental. Der Reiz des Belchen ist für Peter Hauk, der bereits von 2005 bis 2010 Minister für den Ländlichen Raum war, nichts Neues. Am Montag war er indes auf den 1414 Meter hohen Berg gekommen, um sich, wie er sagte, „schlau zu machen“ über die aktuell laufenden Planungen.

Und die Akteure vor Ort ließen sich die Chance nicht entgehen, den Mann aus Stuttgart umfassend über die se zu informieren. Die Vertreter des Naturparks Südschwarzwald, Geschäftsführer Roland Schöttle und seine Stellvertreterin Hannelore Reinbold-Mench, blickten zurück auf den vom Naturpark unterstützten internationalen Architektenwettbewerb zum Umbau und zur Erweiterung des Belchenhauses und präsentierten dem Minister den Entwurf des ersten Preisträgers, des Vorarlberger Büros „ARGE Ludescher + Lutz Architekten“. „Wir wollen mit diesem Projekt das wichtige Thema Baukultur im Schwarzwald pushen“, sagte Reinbold-Mench.

Fachliche Erläuterungen steuerte Architekt Gerhard Zickenheiner, Projektkoordinator „Schwarzwaldhöfe und Gestaltungsberatung“ beim Naturpark, bei. Der Siegerentwurf, ein lang gezogener Baukörper, „hat innere Kraft und strahlt sehr viel Ruhe aus“, so Zickenheiners fachliches Urteil.

Klaus-Peter Rudiger, Betreiber des Belchenhauses und Geschäftsführer der Belchen-Seilbahn GmbH, würde den Entwurf gerne umsetzen, machte aber deutlich, dass das rund acht Millionen Euro teure Gesamtprojekt ohne Hilfe von außen – zumindest in einem Rutsch – finanziell nicht zu stemmen sei. Gleichwohl sei es längst an der Zeit, den „Investitionsstau“ auf dem Belchen zu beenden. Das jetzige Gebäude, an dem seit 50 Jahren nichts gemacht wurde, sei nicht mehr sanierungsfähig. Für Rudiger ist es wichtig, „dass wir hier in dieser exponierten Lage etwas machen, was mindestens 80 Prozent der Menschen gefällt“.

Der Belchenhaus-Betreiber legte dar, dass seit 26 Jahren nicht mehr auf dem Belchen übernachtet werden kann. Diesbezügliche Anfragen gebe es indes permanent. Der neue Hoteltrakt soll 56 Betten beherbergen, wobei man „kein 4-Sterne-Hotel“ anstrebe.

Für das Projekt warben bei der Zusammenkunft auch die beiden Bürgermeister Michael Quast (Schönenberg) und Peter Schelshorn (Schönau) sowie Walter Krögner vom Biosphärengebiet Südschwarzwald. Naturpark-Geschäftsführer Roland Schöttle nannte das Ganze eine „große Aufgabe“. Ziel sei es, „einen echten Leuchtturm zu schaffen“. Er hoffe, dass dafür in Stuttgart „eine besondere Lösung“ gefunden werden könne.

Minister Peter Hauk zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass das Land den Belchenhaus-Plänen finanziellen Rückenwind verschaffen könnte. Man müsse die Finanzierungsmöglichkeiten gemeinsam konkret abklopfen und versuchen, die unterschiedlichen Fördertöpfe geschickt miteinander zu verknüpfen. „Allerdings muss das Ganze eine Ausstrahlung auch fürs Land und für die Zukunft haben“, sagte Hauk. Auf jeden Fall sei es „nachvollziehbar“, dass der Betreiber das Projekt nicht alleine stemmen könne, so der Minister.

Angerissen wurde bei dem Treffen auf dem Belchen auch die anvisierte Verlängerung der Belchen-Seilbahn bis nach Schönau. Für die Zukunft des Belchenhauses als Hotel sei die Bahnverlängerung zwar nicht notwendig, legte Klaus-Peter Rudiger dar, aber das ursprüngliche Ziel, den Belchen komplett autofrei zu machen und die Natur zu schützen, werde mit dem Vorhaben schlussendlich erreicht. Für Rudiger steht fest: „Es gibt nichts Besseres als eine Seilbahn.“ Allein die Taktzeiten seien unschlagbar.

Für Schönenbergs Rathauschef Quast wäre eine Bahnverlängerung „die größte Bereicherung für die Raumschaft“. Ähnlich äußerte sich sein Kollege Peter Schelshorn: „Wenn wir am Belchen etwas machen, sollte es aus einem Guss sein.“ Private Investoren würden darauf warten, dass die öffentliche Hand nachzieht.

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