Schönau (jä). Bereits zum elften Mal hatte der Initiativkreis Oberes Wiesental einen Berufsinformationstag organisiert. Unter der Schirmherrschaft der Bürgermeister Peter Schelshorn und Andreas Wießner waren Schüler, Eltern und Lehrer am Samstag eingeladen, sich in der Buchenbrandhalle in Schönau direkt bei den teilnehmenden Firmen über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. An den Ständen gaben Ausbilder und Auszubildende Auskunft über die verschiedenen beruflichen Werdegänge, ob in Hotellerie und Gastronomie, in international tätigen Industrieunternehmen der unterschiedlichen Kategorien, in der Verwaltung oder in sozialen Berufen. Die beruflichen Schulen im Landkreis Lörrach stellten ihre Ausbildungsmöglichkeiten vor, und die Jugendagentur des Landratsamts Lörrach informierte über viele Jugendthemen und eigene Ausbildungsberufe, und es gab Bewerbungstipps vom Profi. Gratisinfos aus erster Hand für interessierte Jugendliche und deren Eltern waren also zuhauf geboten, doch der Andrang war nicht so groß wie in früheren Jahren, was wohl am „Jogi-Tag“ und dem warmen Sommerwetter gelegen haben mag. Diejenigen, die da waren, konnten jedoch mit vielen neuen Erkenntnissen und Informationen nach Hause gehen. „Das eine oder andere gute Gespräch haben wir zwar geführt, doch wir hätten gerne mehr Kontakte geknüpft“, sagt Michael Schneider, Personalchef bei Interbros. Hier werden vor allem Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik gesucht. Und aus diesem Grund kämpft die Firma, wie viele andere auch, dafür, die Gewerbeschule mit allen Abteilungen in Schopfheim zu belassen. Schneider bedauert, dass vonseiten des Landkreises so wenige Informationen zu diesem Thema fließen. „Es geht um die Förderung im ländlichen Raum und ums Hier und Jetzt“, sagte er und fügte an: „Das wird noch interessant.“ Thomas Faller, Inhaber von Konfitüren-Faller, der zurzeit den Posten des Vorsitzenden des Initiativkreises innehat, begrüßte die Besucher des Infotages und betonte, dass man auch im Beruf Einsatzwillen und langen Atem mitbringen müsste, um erfolgreich zu sein. Er bedauerte, dass tendenziell, und hier sprach er im Namen der Unternehmen des IOW, die Nachfrage nach kaufmännischen Ausbildungen größer sei, als nach gewerblichen. „Es ist doch keine Schande, einen Handwerksberuf zu erlernen“, sagte er und konstatierte, dass die Menschen, die Maschinen bedienen können, in zehn Jahren sehr rar sein werden und richtig viel Geld verdienen könnten. „Es fehlt hinten und vorne an gewerblichen Berufsanfängern, dabei werden die immer Arbeit haben“, wunderte sich Faller über das mangelnde Interesse. Er bedauerte, dass sichtlich weniger Besucher, vor allem auch weniger Eltern, zum Informationstag gekommen waren. „Das ist doch die perfekte Plattform, um Berufe und Unternehmen näher kennenzulernen.“ Das mangelnde Interesse führte ein Aussteller auch auf die Bequemlichkeit mancher jungen Leute zurück. Viele Jugendliche wären doch mehr an Spaß interessiert, sagte er. Über weitere Ausbildungsmöglichkeiten sowie Schüler- und Orientierungspraktika können sich Interessierte auf der Internetseite des Initiativkreises Oberes Wiesental unter www.i-o-w.org informieren.