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Schönau Feuerwerk an Heiligabend

Markgräfler Tagblatt
Noch sind die Figuren nicht abgebaut: Vikar Gnani Raj Lazar bei einer „Krippenschau“. Foto: Heiner A. Baur Foto: Markgräfler Tagblatt

Weltkirche: Vikar Lazar vergleicht Weihnachtsbrauchtum

Oberes Wiesental (aq). Ist inzwischen auch die Alltagsroutine wieder eingekehrt und die Fasnachtszeit angelaufen, so ist die vergangene Weihnachtszeit doch noch nicht ganz abgehakt. Seit der Liturgiereform ist die Weihnachtsoktav mit dem Festtag Dreikönig abgeschlossen. Nach wie vor wird jedoch bei vielen Zeitgenossen an der alten Einteilung des Abschlusses der Weihnachtszeit mit Mariä Lichtmess festgehalten. Davon künden auch in den Pfarreien der Seelsorgeeinheit die noch verbliebenen Christbäume in den Kirchen, und in so manchem Haushalt ist die Weihnachtskrippe noch nicht weggepackt.

„Wie noch nie zuvor in meinem bisherigen Aufenthalt in Deutschland habe ich die Advents- und Weihnachtszeit so intensiv begangen wie in der Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental“, eröffnete Vikar Gnani Raj Lazar seine Eindrücke zu diesem Abschnitt im Kirchenjahr. Verbunden war diese Betrachtung mit einem Vergleich des Brauchtums unter dem Leitwort „Die Weltkirche: Vom Wiesental nach Südindien.“

Advent und Weihnachten beginnt, wenn man das Kaufangebot als Messlatte nimmt, hierzulande schon im Oktober, so der Seelsorger. Von einer stillen Zeit, wie die Adventszeit oft verklärend beschrieben wird, könne nicht die Rede sein, umschrieb er das Erlebte. Trotz Klagen über Stress und Druck muss „über das ganze Jahr was geboten werden“, so sein Eindruck.

Diese kritischen Randbemerkungen relativierte er mit seinem Erfahrungsbericht über das großartige Engagement und das Einlassen auf das Weihnachtsgeschehen in den Pfarreien und Familien in der Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental. Immer wieder zog er in seiner Reflexion über das Geschehen und Brauchtum den Bogen zu seiner südindischen Heimat. So prächtig geschmückte Christbäume wie hierzulande gebe es dort nicht. In den Kirchen stehen wohl Nadelbäume, Plastikbäume dominieren jedoch in den Haushalten.

Auch der Brauch des Aufstellens von Adventskränzen in den Kirchen, weniger in den Häusern und Wohnungen, werde in den Pfarreien seiner Diözese praktiziert, beschrieb er die Vorbereitungen zum Christfest. Eine weitere Parallele zum Wiesental bestehe mit dem Aufstellen von Weihnachtskrippen in den Gotteshäusern und bei den Familien. Diese beziehen aber immer auch „das aktuelle Geschehen des Jahres mit ein“, wies er auf Unterschiede zu der hiesigen Krippentradition hin.

Heiligabend, so Vikar Lazar, beginnt mit einer Anbetung in den Pfarreien. Nach dem Gloria im Hochamt erfolgt vor dem Portal der Kirchen ein kleines Feuerwerk. Die Besucher erhalten danach ein von Priestern geweihtes Reisgericht, das auch zu den hinduistischen Nachbarn gebracht wird. Diese werden am Festtag von den Christen mit Süßigkeiten beschenkt. Die Begegnungen setzen sich mit dem auch in Indien bekannten Dreikönigssingen fort. Sternsinger, begleitet von Priestern und Ordensfrauen, besuchen mit dem Christkind die katholischen Familien und werden aber auch von vielen Hindus eingeladen, rundete Vikar Lazar seine Betrachtungen ab.

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