Die Herausforderungen und Probleme der Polizei im ländlichen Raum standen im Mittelpunkt des Besuchs des SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Stickelberger im Polizeiposten Schönau. Revierleiter Florian Doppler vom Polizeirevier Schopfheim sowie Postenleiter Lothar Mühl und sein Team informierten über ihren Berufsalltag. Schönau. Kaum hatte sich Stickelberger bei einem Rundgang von der sehr guten räumlichen Ausstattung des Polizeipostens überzeugt, da klingelte auch schon das Telefon, wie im Nachgang berichtet wird. Zwei Mann des Polizeipostens mussten ausrücken, um Streitigkeiten in einem Bergdorf zu schlichten. Wie so oft ist dies mit einer längeren Anfahrt verbunden. Nebenbei habe man dann auch noch einen Verkehrsunfall aufgenommen, erfuhr Stickelberger, als die zwei Polizisten zurückkammen. Typischer Alltag im Polizeiposten Schönau, der für mehr als 17 000 Einwohner und rund ein Viertel der Landkreisfläche vom Feldberg bis Zell zuständig ist. Rund 700 Straftaten und 170 Verkehrsunfälle beschäftigen die sechs Schönauer Polizeibeamten im Jahresdurchschnitt. „Als Polizei im ländlichen Raum stehen wir vor ganz anderen Herausforderungen als die Polizei in den größeren Städten des Landkreises“, betonte Doppler. Straftaten wie Diebstahl und Körperverletzung sowie das Thema Straßenverkehr prägen die Arbeit. Zwar sei man bislang weitgehend verschont geblieben von Einbruchserien wie im Markgräflerland, doch organisierte Täter werden auch im oberen Wiesental regelmäßig aufgegriffen, hieß es. Eine signifikant erhöhte Kriminalität von Ausländern gebe es nicht, auch nicht bei den Flüchtlingen. Man arbeite sehr gut mit den Heimleitungen zusammen. Arbeitsschwerpunkt ist neben den Straftaten der Verkehr, ob Unfälle, Prävention oder die gerade im Winter nötigen Kontrollen der Lastwagen, die sehr oft ohne Schneeketten die Straße zum Feldberg befahren, steckenbleiben und dadurch Staus verursachen. Insbesondere der weiter zunehmende Motorradtourismus und die hohe Zahl der Motorradstrecken im Zuständigkeitsbereich fordern den Polizeiposten. Im Mittelpunkt stehen dabei eine hohe Kontrolldichte und die Prävention. Beide Aufgaben können nur mit Hilfe des Verkehrskommissariats Weil am Rhein und des Reviers in Schopfheim bewältigt werden. Dass dies erfolgreich gemacht wird, zeige auch der kontinuierliche Rückgang der Motorradunfälle. Stickelberger interessierte besonders das Thema Personalausstattung. Vor allem die große Fläche und das Problem der weiten Wege stellen die Beamten vor Herausforderungen. Mühl und Doppler sprachen sich dafür aus, dass dieser Faktor bei der Personalverteilung stärker berücksichtigt und die Polizei im ländlichen Raum gestärkt wird.