Schönau Integration durch Fußball

Markgräfler Tagblatt
Die SG Cisoco besteht seit einem Jahr. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

SG Cisoco: Fußballprojekt mit geflüchteten Jugendlichen zieht nach einem Jahr eine positive Bilanz

Die Verantwortlichen der SG Cisoco, die sich um die Integration geflüchteter Kinder bemühen, blicken auf ein Jahr Tätigkeit zurück.

Oberes Wiesental. Unter der Schirmherrschaft des FC Schönau und des FC Zell wurde am 23. Juni 2016 das erste „freie“ Training der SG Cisoco (Come in, stay, or check out) im Jogi-Löw Stadion abgehalten.

Gedacht war das Projekt für Flüchtlingskinder zur Integration durch Sport. Dabei habe es zunächst Zweifel gegeben, ob das Projekt lange Bestand haben würde, wie Christian Lais, Co-Trainer beim FC Zell und Trainer der SG Cisoco, in einem Schreiben mitteilt. Denn zu Beginn habe die Mannschaft nur aus drei Kindern bestanden.

Aber seit nunmehr einem Jahr treffe man sich ein- bis zweimal die Woche, um in Zell oder Schönau zu trainieren, heißt es in dem Schreiben. Die Teilnehmerzahlen schwanken zwischen zwei und 24 Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Nationen, Religionen und Hautfarbe. Schon daraus lasse sich erahnen, dass es nicht immer ein leichtes Unterfangen war, heißt es in der Pressemitteilung. Doch die Freude beim Training entschädige für Vieles. Das Angebot werde trotz sinkender Flüchtlingszahlen gerne angenommen und das „Einzugsgebiet“ habe sich mittlerweile bis nach Lörrach ausgeweitet.

Schnell habe sich der Kreis der Teilnehmer um Kinder und Jugendliche der Michael-Gemeinschaft in Schweigmatt erweitert sowie um Kinder, bei denen es aufgrund von Sprachbarrieren oder aus fußballerischen Gründen nicht in eine Mannschaft im Juniorenbereich reicht.

Leider bleibe es aber nur wenigen Flüchtlingskindern vorbehalten, für längere Zeit Bestandteil des Teams zu sein, da mittlerweile schon nach kurzer Zeit der „Transfer“ anstehe. Dies passiere in der Regel so schnell, dass nicht einmal Zeit bleibt, sich zu verabschieden.

Erfahrungen die traurig stimmen, da die Chance auf ein besseres Kennenlernen und auf Integration nur bedingt besteht, heißt es in dem Schreiben. Erfreulich ist laut den Verantwortlichen jedoch, dass diejenigen, die eine längerfristige Unterkunft bekommen haben, der SG Cisoco seit Gründung treu geblieben seien und somit zum tragenden Gerüst des Teams gezählt werden dürfen.

Es habe sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass es möglich ist, Menschen aller Hautfarben, Religionen und Sprachen beim Fußball friedlich zusammenzubringen.

Lais sieht der „zweiten Runde“ mit Vorfreude entgegen, da er die SG Cisoco unabhängig vom neuen Amt als Co-Trainer in Zell weiterhin betreuen kann.

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