Neuigkeiten von der Arbeit des Helferkreises Oberes Wiesental, die sich momentan recht schwierig gestaltet, gab es am Dienstagabend in dessen Sitzung zu hören. Oberes Wiesental (vw). Berichtet wurde von der Unterkunft in Wieden, in der derzeit 33 Flüchtlinge untergebracht sind. Die Kinder gehen in Wieden in die Grundschule sowie in die Gemeinschaftsschule. Zwei Mal pro Woche findet eine Hausaufgabenbetreuung statt. In Muggenbrunn sieht man die Situation zur Zeit etwas kritischer. So gebe es in der Grundschule Todtnauberg, in der sechs Kinder aus der Muggenbrunner Unterkunft unterrichtet werden, hohes Konfliktpotenzial, wie Susanne Huber aus Todtnauberg berichtete. Unter den Schülern, gerade aus unterschiedlichen Ländern und Konfessionen, gebe es ziemlich viel Streit. Zudem weise das Wissensniveau der Schüler sehr große Unterschiede auf. Außerdem gestalte sich die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern schwierig. Für alle sei der Schulbeginn durch die Flüchtlinge ein schwieriger Start gewesen, da in den ersten beiden Wochen wegen Krankheit nur ein Lehrer für alle Klassen zuständig war. In Muggenbrunn wird seit dieser Woche auch zwei Mal in der Woche ein Deutschkurs sowie gleichzeitig eine Spielgruppe durch den Helferkreis angeboten. Die Helfer aus Muggenbrunn wünschten sich nun eine regelmäßige Betreuung durch die Sozialarbeiter, mindestens einmal in der Woche, denn auch zwischen den Erwachsenen – sie kommen aus Afghanistan und dem Irak – gebe es ab und zu Konflikte. Die Anzahl der für die Flüchtlingsunterkünfte zuständigen Hausmeister sei stark geschrumpft. So seien insgesamt nur noch zwölf Hausmeister für den gesamten Landkreis zuständig, wie Hartmut Günther berichtete. Er ist der neue Heimleiter im Feriendorf sowie in Muggenbrunn und zudem ehrenamtlich als Hausmeister in Muggenbrunn tätig, wo er jeden Abend seine Runden läuft. Reinhard Janus, der Koordinator des Helferkreises, sagte: „Wir müssen lernen uns zurückzunehmen, wir können Hilfestellungen geben, aber nicht alle Probleme lösen.“ Für ihn sei auch der emotionale Abstand ein Grundsatz. Unklar seien die verschachtelten Strukturen, die Zuständigkeiten und auch die Ansprechpartner für den Helferkreis, so Janus. Carolina Bruck-Santos, die im Rahmen einer 30-Prozent-Stelle als Sozialbetreuerin in Schönau tätig ist, gab dazu Informationen. Janus informierte, dass die VHS Schönau-Todtnau nun zwei zusätzliche Stunden pro Woche Deutsch für Flüchtlinge anbietet. Bruck-Santos sowie die beiden Sozialarbeiter Christoph Götz und Florian Schumacher haben sich für eine Projektförderung bei Solidarenergie in Freiburg beworben und daraufhin 2000 Euro erhalten. Dieses Geld möchten die drei gerne in ein zu schaffendes Projekt „Reparaturen / Begegnungen“ (ReBe) stecken. In einem leer stehenden Ladengeschäft in Schönau soll dazu so schnell wie möglich eine Werkstätte für Kleinreparaturen eingerichtet werden, die von handwerklich geschickten Flüchtlingen betrieben wird. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee gibt es sicherlich auch Anlässe für Begegnungen und Gespräche. Am 5. April soll das Projekt beim Verein Solidarenergie vorgestellt werden. Janus freute sich, dass es mit dem Fahrdienst gut klappt. Zum Begegnungscafé im Café Goldmann kamen nur noch Flüchtlinge, aber keine Einheimischen mehr. Das nächste Begegnungscafé wird am 15. April um 15 Uhr stattfinden, der Helferkreis trifft sich wieder am 19. April um 19.30 Uhr. Auch weitere Freiwillige sind willkommen.