Schönau Mehr Hilfe in Übergangszeit erhofft

Markgräfler Tagblatt
Über die aktuelle Situation der evangelischen Kirchengemeinde Schönau wurde am Sonntag unter der Leitung des Ratsvorsitzenden Ronald Kaminsky (stehend) diskutiert. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

GemeindeversammlungEvangelische Kirchengemeinde Schönau diskutiert die aktuelle Lage

Anlässlich des Weggangs von Pfarrer Peter Hasenbrink und der sich daraus ergebenden Vakanz hatte der Kirchengemeinderat Schönau am Sonntag zu einer Gemeindeversammlung eingeladen, an der über den Pfarrbetrieb in der Übergangszeit und die noch offenen Fragen gesprochen werden sollte.

Von Heiner Fabry

Schönau. Wie sich zeigte, sind organisatorische Fragen für die Zeit während der Pfarrer-Vakanz weitgehend gut in Arbeit. Wie eine generelle Strukturreform der evangelischen Gemeinden im Oberen Wiesental aussehen soll und wird, muss dagegen noch geklärt werden.

Ronald Kaminsky, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, legte dar, wie es nach dem Weggang von Pfarrer Hasenbrink in der Gemeinde weitergehen soll. Es sei klar, dass in der Vakanzzeit viele Aufgaben vom Kirchengemeinderat wahrgenommen werden müssen, auch wenn ebenso klar ist, dass ein Pfarrgemeinderat einen Pfarrer nicht ersetzen kann, führte Ronald Kaminsky aus. Für die verschiedenen Kreise in der Kirchengemeinde sei wichtig, dass jeder Kreis einen eigenen Ansprechpartner im Rat habe, hieß es weiter. Kaminsky verteilte eine Liste, auf der diese Ansprechpartner aufgeführt sind.

„Etwas enttäuscht“ zeigte sich der Vorsitzende des Kirchengemeinderats von der Ankündigung des Dekanats, dass der Vakanzvertreter, Dekan im Ruhestand Achim Zobel, mit Priorität die administrativen Aufgaben übernehmen soll. „Da hatten wir allerdings mehr erwartet“, erklärte Ronald Kaminsky. Besonders hinsichtlich der Gottesdienste, der Betreuung der Konfirmanden und der Kreise habe man sich Hilfe erhofft, fügte er hinzu.

Eine detaillierte Planung bis ins neue Jahr ist in Vorbereitung. Die Gottesdienste seien bis zum Jahresende weitgehend gesichert, erklärte Peter Hasenbrink. Um Not- und Sterbefälle und einige der Gottesdienste werde sich Pfarrer im Ruhestand Karlfrieder Walz aus Maulburg kümmern. Um die Konfirmanden-Betreuung werden sich Peter Ander und Iris Feldmann kümmern. Die ständige Kommunikation mit den Gemeindemitgliedern und der Nachbargemeinde Todtnau werden Achim Zobel und Ronald Kaminsky übernehmen. Dringend Hilfe gebraucht wird noch für die Fortführung des Gemeindebriefs und die Gestaltung der Internetseite der Gemeinde.

Eine gewisse Irritation entstand, als Ulrike Grether aus dem evangelischen Kirchenbezirk eine Stellungnahme der Dekanin Bärbel Schäfer verlas, da sie als Vetreterin des Dekanats nicht erkannt worden war. In der Stellungnahme äußerte die Dekanin ihre „Trauer und ihr Unverständnis“ über die aktuellen Schwierigkeiten zwischen den Kirchengemeinden im oberen Wiesental.

Die Darstellung seitens des Schönauer Kirchengemeinderats in einem offenen Brief unter dem Titel „Klartext“ (wir berichteten), die Nachbargemeinde Todtnau habe zum Entstehen dieser Schwierigkeiten beigetragen, könne sie nicht folgen, hieß es weiter in der Stellungnahme der Dekanin. Diese Darstellung werde den Tatsachen nicht gerecht, denn die Kirchenarbeit sei über viele Jahre in einem guten gemeinsamen Bemühen gemeistert worden. Der konstruktive Austausch müsse weiter beibehalten werden; sie hoffe auf eine De-Eskalation.

Nach dem Verlesen dieser Stellungnahme legte Pfarrer Hasenbrink Wert auf die Feststellung, dass er während seiner 25-jährigen Amtszeit seinen Dienstverpflichtungen gegenüber der Nachbargemeinde stets vollumfänglich nachgekommen sei.

Die generelle Strukturreform der evangelischen Gemeinden im oberen Wiesental werde im nächsten Jahr weitergeführt, erläuterte Hasenbrink. Dies betreffe die Gemeinden Zell, Schönau und Todtnau. Es sei vorstellbar, dass es künftig für Schönau und Todtnau je eine Vollzeit-Pfarrstelle gebe (heute hat Todtnau nur eine 50-Prozent-Stelle) und zusätzlich eine Diakonstelle für Zell.

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