Schönau Mehr Verantwortung für die Jugend

Markgräfler Tagblatt
An vier runden Tischen wurde bei der Jugend-Session in Schönau diskutiert. Kreisjugendreferentin Gisela Schleidt (stehend) trug unter anderem die Ergebnisse der Gruppe „Mobilität“ vor.                                                     Foto: Saskia Scherer Foto: Markgräfler Tagblatt

Bei der Jugend-Session in Schönau wurden viele Ideen und Vorschläge fürs obere Wiesental gesammelt

Schönau (sc). Um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich politisch zu beteiligen, fanden in Schönau und Todtnau kürzlich so genannte Jugend-Hearings statt, in denen die Teilnehmer ihre Interessen vertreten konnten. Am vergangenen Freitag wurden die Ergebnisse bei einer Jugend-Session zusammengetragen und diskutiert.

Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner begrüßte unter anderem Josha Frey, Mitglied des Landtags, verschiedene Jugendreferenten und Stadträte.

Im sogenannten „World-Café“ wurden dann an vier runden Tischen die Themen Mobilität, Schule und Bildung, Orte und Plätze im öffentlichen Raum sowie Freizeit diskutiert. Die Teilnehmer durchliefen dabei jede Gruppe einmal.

Silke Dantona, Jugendreferentin in Schopfheim, fasste die Ergebnisse aus dem Bereich Schule und Bildung zusammen. „Die Schule ist Lebensraum“, sagte sie. Die Schüler wollen mitgestalten und wünschen sich zum Beispiel buntere Wände und möchten Bilder aufhängen, die im Unterricht angefertigt werden. Auch die Frage nach Räumen, in denen außerhalb der Schule etwas angeboten werden kann, kam auf. Diesbezüglich will man die Volkshochschule ansprechen. „Es war ganz viel Bewegung da“, freute sich Dantona. Ein Anliegen an den Landkreis ist der Wegfall des Kümmerer-Projekts, wo man im Hinblick auf Bewerbungen und Praktika an die Hand genommen wurde. „Die Frage an den Landkreis ist, wie geht es weiter?“.

Zum Thema Mobilität sagte Kreisjugendreferentin Gisela Schleidt, dass die Jugendlichen sich zum Beispiel eine größere Reichweite des Studententickets wünschen. Auch Spätbusse, Rufbusse und -taxis waren im Gespräch. Des Weiteren ist die Busverbindung zum Sportunterricht in Utzenfeld schlecht und einige Bushaltestellen sind nicht überdacht. Gelobt wurde die App „flinc“, die Mitfahrgelegenheiten und Vernetzung ermöglicht. „Man muss sich anmelden, das ist seriös und man ist abgesichert“, so Schleidt.

Helmut Kolibaba vom Jugendzentrum Steinen präsentierte die Ergebnisse der Gruppe Orte und Plätze. Das Projekt Wasserhäuschen in Todtnau wurde von der Jugendfeuerwehr nicht zu Ende geführt, jetzt wollen die Jugendlichen das in die Hand nehmen und auf die Feuerwehr zugehen. Auch eine „Tour de Grillplatz“ ist im Gespräch, bei der alle Plätze besucht und fotografiert werden sollen, um sie beispielsweise in einem Prospekt zusammenzufassen.

„Kino war ebenfalls ein Thema, jetzt muss abgeklärt werden, ob der Schönauer Bürgersaal dafür in Frage kommt“, so Kolibaba. Die Bereitschaft seitens der Jugendlichen, solche Filmabende zu besuchen, sei da, aber die Filme „sollten aktuell sein“.

Zum Thema Freizeit wünschten sich die Jugendlichen laut Jugendreferent Dominik Simon (zuständig für Schönau und Todtnau) mal wieder ein Mondscheinschwimmen und allgemein ein Nachtsportangebot, zum Beispiel am Soccerfeld, „um die Anwohner vom Lärm zu entlasten“. Die Stadtmusik wollen sie ansprechen, ob ein „tolles Konzert“ möglich wäre. Im Jugendzentrum Schönau soll die Ausstattung auf Vordermann gebracht werden. „Die Jugendlichen sollen mehr Verantwortung übernehmen können“, schloss Simon.

Die zusammengetragenen Anliegen werden laut Kreisjugendreferentin Gisela Schleidt im April auf Kreistagsebene vorgetragen. Außerdem organisiert der Landesjugendring mit der Landtagsdirektion einen Jugendlandtag, wo die Jugendlichen direkt mit den Landtagsabgeordneten verhandeln können. „Der Landesjugendring hat das sehr lange vorbereitet“, so Schleidt. „Es wird spannend.“ Vor allem im ländlichen Raum sei es wichtig, dass die Jugendlichen „selbst dran bleiben“, sich beteiligen und ihre Interessen vertreten.

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