Schönau Musiker aus Leidenschaft feiert runden Geburtstag

Markgräfler Tagblatt
Emil Reichert - hier mit seiner Frau - konnte am Sonntag seinen hundertsten Geburtstag feiern. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Emil Reichert wurde 100 Jahre alt / „Bester Musikant“ der Schönauer Guggemusik

Schönau. Auch wenn Emil Reichert erst seit 34 Jahren in Schönau wohnt, fühlt er sich längst als Schönauer. Dazu hat sein aktives Mitwirken in der Schönauer Guggemusik wesentlich beigetragen.

Geboren in Bad Schönborn, war er bis zu seinem Ruhestand im Kraichgau zu Hause. Seine große Leidenschaft war und ist das Musizieren. So machte er über viele Jahre dieses Hobby zu seinem Beruf, indem er in verschiedenen Kur-, Tanz- und Blaskapellen zunächst mit der Klarinette und dann mit dem Saxophon spielte. Die Musik habe ihm im Leben viel erleichtert und über manche Schicksalsschläge hinweggeholfen, meinte der geistig ungewöhnlich rüstige Jubilar, der bis vor drei Jahren noch seinen jährlichen Urlaub mit seiner Frau Ursula auf Gran Canaria verbrachte.

Emil Reichert hatte seine Guggemusiker mit Partner zur Geburtstagsfeier am Sonntag eingeladen, die ihrem „36 516 Tage“ alten Ehrenmitglied mit einem Ständchen gratulierten und die Feier mitgestalteten. „Wer täglich musiziert, dass es schallt, der wird 100 Jahre alt“, meinten die Musiker und brachten ihre Wertschätzung in der von Bernhard Seger vorgetragenen Laudatio zum Ausdruck: „Es ist bekannt, du warst bei der Guggemusik der beste Musikant.“

Mit einem Blumengebinde richtete Präsident Wolfgang Lais den Dank der Musiker auch an Ehefrau Ursula, die den Jubilar in deren Wohnung in Schönau-Brand bestens umsorgt.

Ab dem 31. Januar 1982 spielte Emil Reichert in dem närrischen Orchester und war dabei bis zu seinem 96. Lebensjahr aktiv. Unvergessliche Erlebnisse waren in dieser Zeit die mehrmalige Teilnahme am Zeltmusikfestival in Freiburg, die Partnerschaftsfeiern in Villersexel (dort „Orchestre historique“ genannt) und die legendären Rundgänge durchs Städtle am Fastnachtsdienstag. Sogar in Berlin hatte das Orchester in der Landesvertretung von Baden-Württemberg einen Auftritt.

Emil Reichert bedankte sich bei seinen Musikkameraden, erinnerte an die vielen schönen gemeinsam verbrachten Stunden und ermahnte alle, für den Fortbestand der Guggemusik zu sorgen. „Es geht in dieser Gruppe nicht nur um das Musizieren, sondern auch um die Pflege der Kameradschaft“, gab er seinen Kameraden mit auf den Weg.

Die Geburtstagsfeier war für alle Gäste ein besonderes Erlebnis, denn es dürfte einmalig gewesen sein, einem so rüstigen 100-Jährigen per Handschlag zum Geburtstag gratulieren zu können. So verabschiedete sich die Guggemusik mit dem Wunsch, im nächsten Jahr wieder ein Ständchen spielen zu dürfen.

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