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Schönau Produktion bei Hella stand still

Markgräfler Tagblatt
Gestreikt wurde am Montagnachmittag bei der Firma Hella. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Warnstreik im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen

Wembach (hf). Ab 13 Uhr stand am Montag bei der Firma Hella die Produktion still. Ein Großteil der Mitarbeiter hatte sich mit roten Mützen, Trillerpfeifen und Fahnen vor dem Werkstor versammelt, um mit einem Warnstreik in den stockenden Tarifverhandlungen Druck zu machen.

Seit Ende Februar veranstaltet die IG Metall Warnstreiks in den Unternehmen, um die Arbeitgeber zu einem akzeptablen Angebot zu veranlassen. „Wir fordern 5,5 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten, eine solide Altersteilzeit sowie eine Bildungsteilzeit für die Arbeitnehmer“, erklärte Hermann Spieß, Geschäftsführer der IG Metall Südbaden. „Und von dieser Forderung lassen wir uns nicht abbringen.“ Besonders begrüßte der Gewerkschaftsführer zwei Mitarbeiter von Hella Gutmann Solutions, die eigens aus Ihringen angereist waren. „Lasst euch von den Kollegen aus Ihringen erklären, unter welchen Bedingungen und zu welchem Lohn man arbeiten muss, wenn es keinen Tarifvertrag gibt“, forderte Hermann Spieß die Hella-Mitarbeiter auf. „Denn ohne einen Tarifvertrag entscheidet nur der Arbeitgeber über euren Lohn und über die Arbeitsbedingungen.“

Hermann Spieß wandte sich ausdrücklich gegen die Darstellung der Arbeitgeber, die IG Metall habe reine „Funktionärsforderungen“ vorgelegt. „Wir haben vor den Verhandlungen Hunderttausende unserer Mitarbeiter befragt, und die Lohnforderung sowie die Forderung nach Alters- und Bildungsfreizeit sind Forderungen, die sich daraus ergaben und die wir jetzt durchsetzen werden“, so der IG Metall-Geschäftsführer.

Die Arbeitgeber hätten 2,2 Prozent mehr Lohn angeboten, was Hermann Spieß absolut inakzeptabel fand. Die Altersteilzeit soll von derzeit vier Prozent der Arbeitnehmer auf zwei Prozent reduziert werden, wobei nur die Arbeitgeber entscheiden wollen, wer in die Altersteilzeit gehen darf. „Wir wollen aber nicht kaputt in die Rente stolpern, sondern die Rente soll der Beginn eines ruhigen Lebensabschnitts nach einem arbeitsreichen Leben sein“, betonte Spieß. Und ohne eine Bildungsteilzeit hätten die Arbeitnehmer keine Chance, sich laufend weiter zu qualifizieren und ihre Position am Arbeitsmarkt zu sichern. „Viele von uns haben doch nur ihre Arbeitskraft“, so der IG Metall-Mann. Und anstatt über Fachkräftemangel zu jammern, sollten die Arbeitgeber froh sein, in die weitere Qualifikation ihrer Mitarbeiter investieren zu können.

„Wenn die Arbeitgeber kein substantielles Angebot vorlegen, werden wir nicht lange fackeln, sondern sofort die Urabstimmung einleiten“, erklärte Spieß. Und auf die Frage, ob die Hella-Mitarbeiter mit diesem Vorgehen einverstanden seien, wurde durch langanhaltenden Beifall und viel Pfeifen-Getriller klar, dass Hella Wembach dabei sein will.

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