^ Schönau: Psychische Belastung - Schönau - Verlagshaus Jaumann

Schönau Psychische

Markgräfler Tagblatt
Für 40 Jahre ehrenamtlichen Dienst bei der Feuerwehr Schönau durfte Johann Friedrich Kohler vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Werner Schmid (rechts) das Feuerwehrehrenzeichen in Gold nebst Urkunde entgegennehmen. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Von Paul Berger

Von Paul Berger

Nicht selten stellt die Hilfe vor Ort Retter vor große psychische Belastungen, wie bei der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schönau die Schilderung eines Unfalls auf der B 317 in Schönau durch Kommandant Peter Schelshorn zeigte. Dieser Einsatz hatte alle Beteiligten ziemlich bewegt. Ein Personenwagen war mit einem Lastwagen kollidiert und dabei stark beschädigt worden. Der Fahrer des Pkw war eingeklemmt und musste aus dem Fahrzeug befreit werden. Notarzt und Rettungsdienst waren ebenfalls rasch vor Ort und übernahmen die medizinische Erstversorgung sowie den Abtransport der schwer verletzten Person. Alles schien gut gegangen zu sein, bis einige Tage später die Nachricht kam, dass die verunglückte Person in der Klinik verstorben ist. Haben wir vielleicht etwas falsch gemacht, fragten sich anschließend die Retter. Nein, in diesem Fall war es das Herz des Patienten, das nicht mehr mitgemacht hat. Oft ist bei solchen oder ähnlichen Fällen das Kriseninterventionsteam im Kreis gefragt, um den Feuerwehrangehörigen bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse zu helfen.

Schönau (ue). Im Vergleich zum Vorjahr gab es für die Feuerwehr Schönau 2014 deutlich weniger Einsätze. Wurde die Wehr im Jahr 2013 32 Mal zu Hilfe gerufen, reduzierte sich diese Zahl im vergangenen Jahr auf 24 Einsätze, so dass Kommandant Peter Schelshorn in der Jahreshauptversammlung von einem ruhigen Jahr für die derzeit 34 aktiven Wehrmitglieder sprechen konnte.

Bei einem Großteil der Einsätze handelte es sich um Verkehrsunfälle, wie dem ausführlichen Bericht von Schriftführer Dirk Pfeffer zu entnehmen war. Aber auch in vielen Notlagen erwiesen sich die Floriansjünger immer wieder als verlässliche Helfer. So etwa bei Personenrettungen mit der Drehleiter, beim Beseitigen von Sturmschäden oder auch beim Einfangen eines Bienenschwarms.

Insgesamt, so Pfeffer, wurden bei Hilfeleistungen 26 Einsatzstunden geleistet. Gleichfalls im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von Anlässen, bei denen die Wehr ebenfalls gefordert war. So etwa bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Bundestrainer Joachim Löw, bei dem die Feuerwehr weitgehend den Sicherheitsdienst übernahm. Ebenso erinnerte Pfeffer an einen Besuch in Villersexel zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft sowie an Fahrzeugeinweihungen in Zell, Häg-Ehrsberg und Utzenfeld. Außerdem gab es 2014 zahlreiche Proben.

Die Einsatzfähigkeit unter schwierigen Bedingungen stellte die Wehr bei einer Großübung gemeinsam mit der Bergwacht Schönau am Haselbach unter Beweis. Eine Abschnittsübung fand außerdem in einem Industriebetrieb in Wembach statt. Erst kürzlich durften die Schönauer ihr neues Hilfsleistungslöschgruppenfahrzeug HFL 20 in Hohenlinden abholen.

Kommandant und Bürgermeister Peter Schelshorn sprach von einer wichtigen Investition in die Sicherheit der Bürger, die mit rund 400 000 Euro zu Buche schlug. Ein großes Lob für das neue Fahrzeug, aber auch für die erbrachten Leistungen der Feuerwehrmitglieder kam von Bürgermeisterstellvertreterin Christina Thoma-Garbe. Die Einweihung des neuen Fahrzeuges kündigte Peter Schelshorn für Sonntag, 7. Juni, an. Außerdem feiert die Feuerwehr in Schönenberg mit einem Festakt am Samstag, 26. September, ihr 75-jähriges Bestehen.

Ein „ruhiges Jahr mit Veränderungen“, nannte Jugendwart Mirco Eble das Jahr 2014. Schwierigkeiten sieht Eble vor allem bei der Werbung neuer Mitglieder. Derzeit besteht die Jugendwehr aus sechs Mitgliedern. Überlegt wird, das Eintrittsalter für die Jugendwehr von derzeit zehn auf sechs Jahre zu senken.

Mirco Eble berichtete von 24 Proben und Anlässen der Jugendwehr im vergangenen Jahr. Ein unvergessliches Erlebnis war das fünftägige Jugendzeltlager in Häg-Ehrsberg, das unter der Regie der Kreisfeuerwehrjugend stattfand. Ebenso beteiligten sich die angehenden Floriansjünger an den Spieleläufen in Utzenfeld. Bei der Weihnachtsbaumsammelaktion im Januar hatte man laut Eble über 400 ausgediente Christbäume eingesammelt.

Für seinen langjährigen Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Schönau wurde Johann Friedrich Kohler vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Werner Schmid mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold nebst Urkunde geehrt. Die Glückwünsche der Gemeinde, verbunden mit einem Präsent, überbrachte Bürgermeister und Kommandant Peter Schelshorn. Gleichzeitig wurde Kohler nach 40 Jahren Dienst in die Altersmannschaft verabschiedet.

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