Eine außerordentliche Mitgliederversammlung hatte der Förderverein für Krankenpflege und soziale Aufgaben, der für die gesamte Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental zuständig ist, für Dienstagabend im Schönauer Pfarrsaal einberufen. Eine Satzungsänderung war nötig geworden. Von Michael Maldacker Oberes Wiesental. Grund der Satzungsänderung des Fördervereins ist der erfolgte Zusammenschluss der katholischen Kirchengemeinden Schönau, Wieden und Geschwend-Präg mit Todtnau und Todtnauberg zur „Katholischen Kirchengemeinde Oberes Wiesental“ (wir berichteten), erläuterte Hubert Steiger, der Vorsitzende des Fördervereins. Eine ordentliche Mitgliederversammlung hätte ansonsten erst wieder im kommenden Jahr stattgefunden. Zweck des Vereins ist es, die Ausübung der sozial-caritativen Dienste ideell und materiell zu unterstützen. Konkret heißt dies, Menschen in leiblicher, seelischer und sozialer Bedrängnis zu unterstützen und Hilfe zu leisten. Dies geschieht auch dadurch, dass der Förderverein die Kirchliche Sozialstation Oberes Wiesental durch einen Teil der Beiträge unterstützt. Der Bericht der Sozialstation war deshalb ein Kernbestandteil der Versammlung am Dienstagabend. Geschäftsführer Karl-Heinz Huber sprach über das Selbstverständnis des ambulanten Pflegedienstes: „Was an Hilfe für ältere Menschen im oberen Wiesental nötig ist, können wir nicht alleine leisten.“ Die professionelle Hilfe durch die Krankenschwestern organisiere zwar weiterhin die Sozialstation, doch baue man darüber hinaus auf die familiäre Hilfe durch Angehörige und zudem auf bürgerschaftliches Engagement, also ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. „Mit diesen drei Säulen kommen wir zu einem menschenwürdigen Engagement auch in den nächsten Jahren“, skizzierte Huber und würdigte das bereits vorhandene Wirken: „Die enge Verbundenheit der Sozialstation mit der Kirche und damit mit dem Förderverein ist weiterhin notwendig.“ Wie die tägliche ambulante Arbeit der Mitarbeiterinnen aussieht, schilderte Annette Schnee, die Pflegedienstleiterin der Sozialstation. Danach hätten die Mitarbeiterinnen allein im März dieses Jahres 198 Hausbesuche im Tal absolviert, und im Gesamtjahr 2015 235 000 Kilometer gefahren, um die derzeit knapp 300 Patienten in unterschiedlichen Lebenssituationen zu unterstützen, so Annette Schnee. „Wir würden uns gerne mehr in der Sterbebegleitung investieren“, sagte die fachliche Leiterin, „die Menschen wollen immer mehr am liebsten zu Hause sterben, diesen Wunsch können wir als klassische Sozialstation aber nicht abdecken“, sieht Schnee kommende qualifizierte Anforderungen. Auf die Spenden des Fördervereins sei die Sozialstation in jedem Fall angewiesen. Dessen Kassierer Helmut Pfefferle referierte den Kassenbericht mit einem soliden Geldbestand, der keine Sorgen verursacht. Die Mitglieder Bernhard Bläsi und Peter Knobel hatten die Kasse geprüft. „Wie immer in einem einwandfreien Zustand geführt“, urteilte Bläsi in der Versammlung. Pfefferle und der übrige Vorstand wurden daraufhin von den anwesenden Mitgliedern einstimmig entlastet. Ebenfalls einstimmig wurde auch die Änderung der Satzung angenommen. Dadurch wurden an diesem Abend auch Neuwahlen nötig. Von der Satzungsänderung betroffen sind aber nur die Beisitzer im Vorstand. Maria Böhler, Gisela Behringer, Regina Sütterlin und Gerhard Kaiser wurden einstimmig gewählt. Kassierer, Vorsitzender und dessen Stellvertreter August Schuler bleiben noch bis zum nächsten Jahr in ihren Ämtern. August Schuler, der auch der katholische Pfarrer der Kirchengemeinde ist, konnte im Rahmen der Mitgliederehrungen eine atemberaubende Anzahl an Jubilaren präsentieren. 107 Personen wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft im Förderverein beziehungsweise in dessen Vorgängerverein geehrt. „Sie haben damit ihr Interesse für alte und kranke Menschen bekundet“, würdigte Pfarrer Schuler. Weshalb damals so viele auf einen Schlag Mitglieder des Fördervereins geworden sind" „Wahrscheinlich wurde vor 25 Jahren auf Bankeinzug des Mitgliedsbeitrags umgestellt“, meinte Hubert Steiger. Weitere Jubilare aus Todtnau und Todtnauberg dürften so noch bald hinzukommen, so Steiger. Durch den Zusammenschluss mit den dortigen Fördervereinen müsse die Statistik erst noch auf den aktuellen Stand gebracht werden. Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn dankte dem Förderverein und der Sozialstation für die geleistete Arbeit.