Schönau „Was man liebt, will man schützen“

Markgräfler Tagblatt

Die Schönauer Buchenbrand-Grundschule ist jetzt offiziell Naturpark-Schule / Feier in der Buchenbrandhalle

Von Peter Schwendele

Schönau. „Lasst uns unseren Schwarzwald kennen und auch lieben lernen, denn was man liebt, das will man gerne schützen“ - mit diesen Liedzeilen begrüßten die Buchenbrand-Grundschüler am Donnerstagnachmittag die Gäste in der Buchenbrandhalle zu einer besonderen Feier. Nach gut zweijährigen Vorbereitungen ist jetzt das Ziel erreicht: Die Buchenbrand-Grundschule darf sich offiziell Naturpark-Schule nennen.

Zu Gast war neben vielen Eltern, Kommunalpolitikern und Wegbegleitern auch Landrätin Marion Dammann in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald, die das entsprechende Zertifikat mitgebracht hatte. An der Buchenbrand-Grundschule werde das Naturpark-Motto „Eine Region gestaltet ihre Zukunft“ optimal umgesetzt, und man habe sich mit der Aufarbeitung spannender Themen die Auszeichnung, die zunächst für fünf Jahre gilt, redlich verdient, sagte Dammann. Die Landrätin ließ wissen, dass die Schönauer Schule - nach den Schulen im Kleinen Wiesental und Rümmingen - erst die dritte im Landkreis Lörrach sei, die das Zertifikat erhält. Mit dem Verweis auf den Besuch bei den Elektrizitätswerken Schönau beim Thema Stromversorgung meinte Dammann an die erwartungsfrohen Schüler gewandt: „Ihr seid jetzt unsere Naturpark-Rebellen; dass ihr für unsere Heimat einsteht, finde ich ganz toll.“

Die Gäste begrüßt hatte zuvor Schulleiterin Susanne Spiegelhalder-Rinderle. Sie verglich den Weg zur Naturparkschule mit dem Aufstieg auf den Belchen: „Der Weg ist nicht steinig, aber bisweilen steil, doch wenn man am Ziel ist, ist die Aussicht brillant.“ Man sei sehr stolz auf die Auszeichnung als Naturparkschule, denn man habe einiges dafür tun müssen, betonte die Rektorin.

Spiegelhalder-Rinderle erinnerte daran, dass die Buchenbrandschule lange Jahre ein Umweltprofil gepflegt habe. Im Jahr 2011, als die Buchenbrandschule zur reinen Grundschule wurde, sei alles auf den Prüfstand gestellt worden, und 2013 habe man sich entschieden, den Naturparkschul-Status als neues Alleinstellungsmerkmal anzustreben. Es sei toll, dass die Schüler bei diesem Profil die eigene Heimat entdecken könnten. Die Rektorin dankte allen Wegbegleitern, dem Schulträger, den Sponsoren, den Kooperationspartnern, den Eltern, dem Kollegium und insbesondere Projektmanagerin Tanja Steinebrunner, die den gesamten Prozess intensiv begleitet hatte und die Spiegelhalder-Rinderle als „Glücksgriff“ bezeichnete.

Stolz zeigte sich auch Schönaus Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Peter Schelshorn, der lobend betonte, wie die Schüler an einer Naturpark-Schule an Themen wie Nachhaltigkeit und regionale Vielfalt herangeführt werden. „Es ist wichtig, dass Kinder lernen, ihren Lebensraum wertzuschätzen“, meinte auch Schulrätin Judith Maier bei ihrer Glückwunschrede, „nicht zuletzt, weil sie dann vielleicht später hierbleiben und nicht in die Ballungsräume wegziehen.“

Wie viel es im ländlichen Raum tatsächlich zu entdecken gibt, demonstrierten die Schüler im Verlauf der mehrstündigen Veranstaltung selbst. Moderiert von Adrian Böhler und Lara Locker stellten die einzelnen Klassen die Module vor, die während der vergangenen zwei Jahre „beackert“ worden waren. In lockeren Szenen, unterbrochen von Liedbeiträgen und kleinen Vorführungen, wurden die Gäste ins Bild gesetzt, wie der Weg zur Naturpark-Schule gestaltet war.

Fünf Module hatte sich die Schule ausgesucht: Der Belchen, die Stromversorgung im oberen Wiesental, die Wasserversorgung im oberen Wiesental, Tiere auf dem Bauernhof sowie Holz und Holzverarbeitung. Alle Themenfelder wurden nicht nur „erlernt“, sondern die Schüler traten in direkten Kontakt zu lokalen Akteuren, machten Exkursionen in der Natur und stellten Zusammenhänge mittels Experimenten nach. Die Arbeitsprozesse und Erkenntnisgewinne der Kinder konnten die Gäste auch an verschiedenen Stationen, die die Schule in der Halle aufgebaut hatte, nachvollziehen, bevor es ans von den Eltern vorbereitete Buffet ging.

Dass es keinen Stillstand beim Projekt Naturpark-Schule gibt, stellte Schulleiterin Susanne Spiegelhalder-Rinderle am Schluss des Nachmittags klar, als sie fürs nächste Schuljahr drei neue Module ankündigte: Jagd/Fischerei, Konfitürenherstellung und Wiesenkräuter. Dies ganz dem entsprechend, wie es in dem eigens von Lehrerin Ingrid Höckele-Schmidt und Oliver Schmidt geschriebenen Lied „Naturpark-Schule“ heißt: „Feld und Wald und Wasser, auch Pflanzen, Tiere, Berg und Tal, alles wollen wir genau erkunden.“

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