Schönau Wenn der Berg einen nicht mehr los lässt

Markgräfler Tagblatt
Wenn der Watzmann ruft, gibt es kein Halten. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Alpenrock-Theater „Der Watzmann ruft“ kommt in Wieden erneut sehr gut an

Wieden (vw). „Der Watzmann ruft“ – die sagenumwobene Geschichte von Wolfgang Ambros um den nie enden wollenden Kampf zwischen dem Berg und den Menschen im Tal führten die Wiedener am Wochenende bereits zum fünften Mal auf.

Das rustikale Stück ist lustig von Beginn an – es ist amüsant zuzusehen wie etwa die Bauernmädels schnattern oder wie die beiden Knechte tanzen und singen – der eine mit Pieps-Stimme und Buckel, der andere mit tiefer Stimme.

Unheimliches geht vor sich, und die Spannung in der Wiedener Haller steigt. Ein Gewitter zieht auf und die Talbewohner sind neugierig, wen es wohl dieses Mal trifft. Denn der Donner klingt so, als ob der große und mächtige Berg Watzmann rufen würde. „Wenn er di mal packt hat, dann lässt er di nimmer los“, so der Bauer.

Interaktiv ist das Musical – eine gute Mischung aus Musik, Tanz und Schauspiel – auch. Denn als der Bauer und sein Bub das schönste Echo des Tales erklingen lassen, ist das Publikum gefragt. „Hollarahduliöh“ und „Kuckuck“ müssen sie rufen und haben dabei jede Menge Spaß.

Auf der Pirsch nutzen die beiden Hauptdarsteller Elmar Sprich und Udo Gramespacher die ganze Halle aus und erschießen von der Empore aus schließlich den Bock. Schnell wird klar: Bei diesem Stück ist immer was los. Egal, ob der erfahrene musikalische Leiter Jürgen Klingele mit seiner Band stimmungsvolle Musik erklingen lässt oder ob Reiner Kimmig mit seiner Tanztruppe die Bühne erobert - das Publikum fühlt sich ununterbrochen gut unterhalten.

Und auch die Gailtalerin ist da. Das ist der „transalpine Alpentransvestit“, der allen Männern den Kopf verdreht und sie ins Verderben stürzt. Im zweiten Teil geht’s erst einmal zur Sache zwischen der Gailtalerin und dem Bub, den sie dann „aufi“ auf den Watzmann schickt und sich ihm verspricht, wenn er wieder zurückkommt. Er kann nicht widerstehen, der Vater will ihn nicht ziehen lassen aus Angst vor dem Fluch. Doch mitten in der Nacht macht sich der Bub auf den Weg - und der Watzmann schluckt auch ihn gnadenlos.

Hinter der Inszenierung steckt großer Aufwand. Viele fleißige Helfer sind beteiligt. Ein großes Lob kann man auch den Technikern aussprechen – mit der Kombination aus dem richtigen Licht, spannenden und punktgenauen Geräuschen und Effekten sorgten sie für die richtige Stimmung. Überzeugt haben die beiden Hauptdarsteller Elmar Sprich, der nicht nur den Vater, sondern auch den Knecht sowie die Gailtanerin spielte, sowie Udo Gramespacher, der den Sohn sowie den Buckelknecht spielte.

Nach dem Stück hat das Publikum noch nicht genug und so fordert Sprecher Jürgen Klingele zur Zugabe auf – ein alternatives Ende, in dem der Bub stark unterkühlt zurückkommt und seine gerechte Belohnung bekommt: Die Hochzeit mit der Gailtanerin.

Als zweite Zugabe wird eine neue Kulisse aufgebaut, das geschäftstüchtige Ehepaar sorgte für Tourismus in Wieden und so stehen dort nun Hotels, Clubs und jede Menge Skifahrer auf den Hängen. Ein letztes Lied wird mit „Skifahrn“ gesungen.

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