Wie die Sternschnuppen

Schönau (hr). Nach altem alemannischen Brauch, der erstmals 1090 urkundlich erwähnt wurde, loderten am Wochenende auf den Höhen des oberen Wiesentals wieder die Fasnachtsfeuer, wobei zahlreiche glühende Scheiben zum Fasnachtsausklang durch die Lüfte flogen.

Gleichzeitig wurde in Schönau die Fasnachtsverbrennung nachgeholt. Mit dem Feuer-Ritual des Fasnachtsfeuers, das auf einen alten heidnischen Brauch zurückgeführt wird und dem im Laufe der Zeit mehrere Deutungen zugesprochen wurden, endete damit auch offiziell die Fasnachtszeit.

Die Spitze des Scheibenenfeuers zierte in diesem Jahr die Fasnachtshexe, die sich am Fasnachtsdienstag aufgrund der starken Sturmböen der Verbrennung entzog. Für die über zwanzig Mann starke Schönauer Schiibeschlägergruppe stellte das diesjährige Ereignis wieder eine besondere Herausforderung dar. Zum einen trotzten sie dem Dauerregen, zum anderen musste doch eine große Menge Holz für das Scheibenfeuer durch den Schneematsch auf den steilen Bergrücken transportiert werden.

Die schlechte Witterung dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, dass die Schiibeschläger mit ihren Familien und Freunden bei dem ansonsten bei Gästen sehr beliebten Spektakel fast ausschließlich unter sich blieben. Dennoch konnte am Samstagabend nach Einbruch der Dunkelheit ein großes Scheibenfeuer entfacht werden, so dass anschließend mehrmals ein kräftiges „Schiibi-Schiibo, wem soll die Schiibe goh“ ins Städtli hinab schallte.

Dem amtierenden Scheibenkönig Peter Lais oblag es, nach einem gemeinsamen Vaterunser-Gebet das Scheibenschlagen zu eröffnen. Anschließend ging es Schlag auf Schlag, und die glühenden, aus Holz gefertigten Scheiben flogen mit manchen guten Sprüchen wie Sternschnuppen ins Tal hinab.

Erst weit nach Mitternacht stand die Kür des neuen Schönauer Scheibenkönigs an. In der Königswertung unter den Routiniers der Schiibeschlägerclique konnte sich Matthias Markanic den Titel sichern, dessen gewertete Scheiben am weitesten über den Waldrand hinaus flogen.