^ Schönau: Wird der nächste Narrenbaum eine Palme? - Schönau - Verlagshaus Jaumann

Schönau Wird der nächste Narrenbaum eine Palme?

Markgräfler Tagblatt
Mit vereinten Kräften wurde am Samstag der Narrenbaum vor dem Schönauer Rathaus aufgestellt. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Fasnachtssymbol zum 24. Mal vor dem Schönauer Rathaus aufgestellt

Schönau (jab). Der 24. Schönauer Narrenbaum, geschlagene 24 Meter hoch und von 24 starken Jungs in reiner Handarbeit in die Höhe gewuchtet - die Gleichung hätte durchaus stolz und harmonisch ausfallen können. Ein allzu schwungvoller letzter Ruck beim Aufrichten des Baumes allerdings kostete den Baum seine Spitze - geschätzte 1,50 Meter kostbarer Länge krachten in hohem Bogen auf den Boden.

Auch zuvor schon hatte es den ein oder anderen angespannten Moment gegeben, als die ein oder andere Böe an diesem wettermäßig unruhigen Samstagnachmittag wütend am Stamm zerrte. Der kontrollierten Ruhe der alten Baumsteller-Hasen aber konnte das nichts anhaben. Etwa eineinhalb Stunden nach Beginn der Zeremonie war das fasnächtliche Herrschaftszeichen vor dem Schönauer Rathaus errichtet.

Das eigentliche Aufrichten des Narrenbaumes ging ohnehin gewohnt zügig über die Bühne, als die Narrenbaumsteller sich unter dem Kommando von Bammert Mathias Markanic konzentriert ans Werk machten: Etwa zwanzig Minuten dauert es, bis der Stamm endgültig in der Senkrechten war.

Bis es zum konzertierten Kraftakt kam, waren allerdings einige fasnächtliche Grußworte unters Volk zu bringen, Orden zu verteilen, und Fanfaren- und Guggemusiktakte zu spielen. Für die Musik sorgten im Wechsel der Schönauer Fanfarenzug und die Chaibeloch-Lärtschi aus Schönenberg - letztere im brandneuen Aufzug, violett mit gelb züngelnden Flammen.

Zunftmeisterin Johanna Tröndle begrüßte die Zuschauer und die zahlreichen Narrenkollegen, die es von talauf bis Todtnau und talab bis Lörrach nach Schönau zum Narrenbaumstellen gezogen hatte. Nicht weniger begeistert zeigte sich die Zunftmeisterin angesichts der neuen Straßendekoration aus altem Stoff, für die die „Lümpehelfer” stundenlang „Lümpe z’sämme gnaiht hän”, wie Jojo Tröndle stolz vermerkte. Gespendet wurde „Baum Nummer 24” vom Schönauer Reisebürochef Werner Hornig, der, mit knalligem Outfit angetan, zum großen Dankeschön auf die Rathaustreppe gebeten wurde, um dort einen Baumstellerorden entgegenzunehmen. Passend zum Spender baumeln in der Baumkrone nun Erdkugel, Badetasche und Wasserball. Die Profession des Baumspenders animierte den Bammert zu Urlaubs-Phantastereien, die im Wunsch gipfelten, der nächste Narrenbaum könne doch durchaus eine Palme sein. Vielleicht spendiere auch der Bundestrainer einmal einen Narrenbaum, träumte Markanic weiter - die Liveübertragung ihres Kraftsports im Fernsehen wäre den Baumstellern dann wohl sicher.

Unter den Gästen war auch der Zeller Hürus „Klaus de Chlampfer vom alde Bade”, der einige seiner Hausorden in Form einer Gitarre unters Schönauer Narrenvolk brachte: Neben Zunftmeisterin Tröndle und Bammert Markanic dufte Bruno Eichin, Gründer der Chaibeloch-Lärtschi und langjähriger Musikergefährte des Hürus, einen entgegennehmen.

Auch ein zweiter Baumstellerorden fand einen würdigen Träger: Ausgezeichnet wurde Peter Steinebrunner, der von Beginn an bei den Baumstellern mit von der Partie ist.

Um den endlich in die Senkrechte gewuchteten Baum komplett zu machen, wurde ein Kranz mit den Holzfiguren der Schönauer Cliquen zum Wipfel hinausgezogen. Am Ende war es an Wolfgang Kiefer, mit Steigeisen hinterher zu klettern und das Seil zu entfernen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading