Schönau „Zeichen eines modernen Schwarzwalds“

Markgräfler Tagblatt

Architektenwettbewerb: Siegerenwurf für das Projekt „Neue Ortsmitte Fröhnd“ gestern präsentiert

Die Gemeinde Fröhnd soll ein neues Bürgerhaus mit Mehrzweckhalle und eine Marktscheune erhalten. Beim Architektenwettbewerb für das Vorhaben wurde am Freitag ein Entwurf zum Sieger gekürt, der „eine starke Signalwirkung haben wird“, wie Fachpreisrichter Gerhard Zickenheiner sagte.

Fröhnd (pele). Der Siegerentwurf des Vorarlberger Büros Lutz/Ludescher wurde gestern in der Fröhnder Halle der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bürger erschienen zahlreich zu der Präsentation. „Für die Gemeinde Fröhnd mit ihren vielen Teilortsteilen ist ein Bürgerhaus als Ort des öffentlichen und Vereinslebens von zentraler Bedeutung,“ so Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner. „Ich freue mich riesig, dass wir uns im Wettbewerb auf den prägnantesten und ausdrucksstärksten Entwurf für unsere Ortsmitte einigen konnten, der gleichzeitig die Variante unter allen Beiträgen ist, die wohl am kostengünstigsten umsetzbar sein wird. Das ist ein gutes Zeichen für unseren nach vorne gewandten Ort.“

Die Jury unter Vorsitz von Fred Gresens tagte am Freitag von 9 Uhr morgens bis abends um 18.30, um über die zehn eingereichten Arbeiten zu befinden, und machte sich die Entscheidung nicht leicht: die Arbeiten waren allesamt von hoher Qualität und wiesen ein breites Spektrum an Möglichkeiten auf, mit der komplexen Bauaufgabe auf dem begrenzten Grundstück umzugehen.

Am Ende fällte die Jury – weiter bestehend aus den Fachpreisrichtern Stefan Fromm und Gerhard Zickenheiner, den Sachpreisrichtern Tanja Steinebrunner und dem ersten Landesbeamten Ulrich Hoehler sowie vier stellvertretenden Sach- und Fachpreisrichtern und Vertretern des Gemeinderats, der Feuerwehr, der Trachtenkapelle und der Landfrauen – eine einstimmige Entscheidung.

Der Siegerentwurf stammt vom Architekturbüro Ludescher/Lutz aus Bregenz. Zwei große Holzbauten, die durch ihr kräftiges, aber unaufgeregtes Erscheinungsbild sehr an die Qualität alter Schwarzwälder Eindachhöfe erinnern, sollen künftig weithin sichtbar die Fröhnder Mitte anzeigen. „Die selbstbewusste Gestaltung der zweigeschossigen Baukörper mit einem hoch aufragenden und tiefgezogenen Walmdach sorgt für eine unverwechselbare Bauform, welche im Innenraum der Mehrzweckhalle und der Marktscheune zu einem beeindruckenden Dachraum führt, der eine ganz spezielle räumliche Qualität entfaltet“, heißt es im Protokoll der Preisgerichtssitzung.

Auf den Rängen zwei und drei konnten sich das Todtnauer Büro Thoma.Ley.Buchler Architekten und K9 Architekten aus Freiburg platzieren. Vorbereitet wurde der Wettbewerb in der Gemeinde über fast drei Jahre in Zusammenarbeit mit der Gestaltungsberatung des Naturpark Südschwarzwald. An den Wettbewerbskosten beteiligte sich der Landkreis Lörrach.

Gerhard Zickenheiner, Koordinator der Gestaltungsberatung und selbst Architekt stellte die prämierten Arbeiten in der Gemeindehalle vor. Die Sieger bezeichnete er als Insider: „In Vorarlberg finden sich wie auch in der Schweiz Bautypologien, die mit dem klassischen Schwarzwaldhaus eng verwandt sind: der Bautyp ist ein frühes europäisches best practice-Modell, das im 17. bis 19. Jahrhundert in Höhenlagen entwickelt und im Schwarzwald zur prägenden Bauform wurde. Fröhnd setzt mit einer minimalistischen Reinform eine sehr starke Interpretation des Archetypen Schwarzwaldhaus in Sichtweite der B 317 in die Welt. Die wird von der Fachwelt, den Bürgern und den Besuchern unseres Raumes wahrgenommen werden als Zeichen eines modernen Schwarzwalds, der sich seiner Wurzeln mit Stolz bewusst ist.“

Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner sagte bei der Präsentation der Ergebnisse, man habe nun einen „ersten Meilenstein geschafft“. Der Wettbewerb habe das Gesamtprojekt stark bereichert. „Nun ist das Baby auf der Welt, arbeiten wir daran, dass es bald groß wird“, meinte die Bürgermeisterin, die hofft, dass die „Neue Ortsmitte“ bei optimalem Verlauf bis in drei Jahren realisiert sein könnte.

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