Zuhören und Verständnis zeigen

Von Peter Schwendele

Oberes Wiesental. Seit gut einem Monat haben die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental und das Gymnasium Schönau wieder eine Schulsozialarbeiterin. Gestern stellte sich Katrin Bauer, eine gebürtige Todtnauerin, im Rahmen eines Pressegesprächs öffentlich vor.

Katrin Bauer ist 37 Jahre alt, hat an der Berufsakademie in Stuttgart ihre Ausbildung als Sozialarbeiterin absolviert und die vergangenen drei Jahre an einer Werkrealschule und einem Förderzentrum in Titisee-Neustadt als Schulsozialarbeiterin gearbeitet. „Ich freue mich, dass ich jetzt in meiner Heimat tätig sein und hier Schülern, Lehrern und Eltern Unterstützung bieten kann“, sagte Bauer bei ihrer Vorstellung.

Dirk Pfeffer, Sachbearbeiter im Schönauer Rathaus, legte dar, dass es den beiden Kommunen Schönau und Todtnau, die gemeinschaftlich die Schulsozialarbeit beantragt haben, wichtig gewesen sei, die Stelle schnell wieder zu besetzen (die Vorgängerin von Katrin Bauer hatte noch während der Probezeit gekündigt). Neu ist, dass man mit der Caritas als Träger zusammenarbeitet. Wie bisher tragen das Land, der Landkreis und die beiden Städte je ein Drittel der Kosten.

Am Gymnasium freue man sich sehr über die Unterstützung, sagte Schulleiter Gustav Albiez. „Wir sehen die Notwendigkeit, dass auch bei uns Schulsozialarbeit geleistet wird, der Bedarf ist da“, bekräftigte Albiez. Insbesondere der Beratungslehrer werde stark entlastet. Stark zugenommen habe vor allem das Internet-Mobbing, bei dem einzelne Schüler über soziale Netzwerke verunglimpft werden.

Ähnlich sah es Albiez’ Kollegin Evelyn Heeg von der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental. Katrin Bauer könne sich derzeit in Ruhe einarbeiten, Kontakte knüpfen, ein Netzwerk aufbauen und dann im kommenden Schuljahr richtig loslegen mit der konkreten Arbeit mit den Schülern, so die Schulleiterin.

Katrin Bauer soll in verschiedenen Bereichen tätig werden, sowohl in der Einzelfallhilfe als auch bei Gemeinschaftsaktionen wie dem neuen Angebot des Sozialtrainings. Hierfür absolviert die Todtnauerin derzeit noch eine Zusatzausbildung, die sie im Herbst abschließen wird. Grundsätzlich geht es beim Sozialtraining darum, die Schüler zu bestärken, im Klassenverbund ihre jeweiligen Fähigkeiten zu trainieren und zum Ausdruck zu bringen. Des Weiteren wird Bauer im Bereich der Streitschlichtung aktiv werden und auch Elternberatung anbieten.

Viel Zeit werde die Einzelfallberatung einnehmen, schätzt Katrin Bauer. Die Schulsozialarbeiterin will da sein, wenn Schüler Konflikte mit Klassenkameraden, Eltern oder Lehrer haben - oder einfach ihren Platz im Leben und in der Gemeinschaft suchen. „Viele Fragen der Schüler ähneln sich“, so Bauer, „wer bin ich, was passt zu mir, wie wirke ich nach außen.“ Bereits jetzt habe sie festgestellt, so die Schulsozialarbeiterin, „dass die Schüler sehr glücklich sind, wenn ihnen jemand zuhört und ihnen Verständnis entgegen bringt.“

In diesem Zusammenhang stellt Katrin Bauer klar, dass sämtliche Angebote, die sie macht, freiwillig sind und dass sie der Schweigepflicht unterliegt. Auch der Datenschutz werde von den Schulen und den Kommunen sehr wichtig genommen.

Zwei Drittel ihrer Arbeitszeit widmet die neue Schulsozialarbeiterin Katrin Bauer der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental, ein Drittel dem Gymnasium Schönau. An den Schulen ist sie jeweils von 8 bis 13 Uhr präsent, und zwar montags und donnerstags an der Gemeinschaftsschule in Schönau, dienstags an der Gemeinschaftsschule in Todtnau sowie mittwochs und freitags am Gymnasium Schönau. Für die Nachmittage können zusätzlich Termine mit Bauer vereinbart werden. Kontaktmöglichkeiten: Tel. 015234206642, E-Mail Katrin.Bauer@caritas-loerrach.de.