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Schopfheim „Abspecken bei den Geschossen“

Markgräfler Tagblatt
Auf diesem Grundstück sollen im Rahmen eines Mischgebiets neue Häuser entstehen sowie Nutzungungsmöglichkeiten für das Dialysezentrum und eine Seniorenpflege geschaffen werden. Foto: Petra Martin Foto: Markgräfler Tagblatt

Bebauung am Kreisel in Gündenhausen / Die Höhe des Nachbargebäudes ist das Maß

Schopfheim (ma). Wie viele Geschosse verträgt die neue Bebauung auf der jetzigen Wiese am Gündenhausener Kreisel? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Bauausschuss. Ergebnis: Bei der Bebauung sollen sich die Bauherren am Nachgebäude orientieren, einem Elektrobetrieb. Das bedeutet: Die sechs Geschosse sind vom Tisch.

Wie berichtet, ist der Verwaltung eine Konzeptstudie zugegangen, die dort ein Gebäude mit sechs Geschossen (Gebäudehöhe: 19 Meter) und teilweise drei Geschossen (Gebäudehöhe: neun Meter) vorsieht sowie ein zweites Gebäude mit vier Geschossen (Gebäudehöhe 13 Meter).

Laut Bürgermeister Nitz ist das Nachbargebäude etwa 15 Meter hoch. Würde das erste Gebäude nur mit fünf Geschossen gebaut werden statt mit sechs, würde es indes - bei drei Metern pro Geschoss - immer noch 16 Meter hoch sein, also höher als das Nachbargebäude, so Hochbauamtsleiter Bertram Ludwig auf Anfrage unserer Zeitung.

In der SPD sei sogar über lediglich vier Geschosse für das betreffende Gebäude diskutiert worden, teilte Fraktionsvorsitzender Artur Cremans bei der Sitzung des Gremiums mit. Seine Kritik sei indes zu relativieren, wenn das neue Gebäude nur so hoch wie das Nachbargebäude werde. Geschosswohnungsbau sei andererseits zu befürworten, wenngleich zu befürchten sei, dass dort kein Sozialwohnungsbau entstehe. Bürgermeister Nitz gab zu bedenken, dass es einen riesigen Wohnungsbedarf gebe, „und zwar in allen Bereichen“.

Zu massiv sei indes die Gebäudemasse, warf Karlheinz Markstahler von den Freien Wählern ein, der an die dörflich anmutende Umgebung erinnerte. „Aufgelöste Punktehäuser mit Verbindungsspange“ wären hier vorteilhafter. Markstahler befand auch die geplante Zufahrt beim Kreisverkehr und Ortseingang als nicht optimal. Markstahler wollte auch Informationen über die Wohnungsgrößen haben.

Bernd Müller sagte, den Grünen ergehe es ähnlich wie der SPD. „Auch fünf Geschosse sind noch ganz schön viel. Vier würden wir vorziehen.“ Ähnlich erging es auch Thomas Kuri (CDU). Auf jeden Fall müssten die Bauten von der Höhenentwicklung her unterschiedlich sein. Wenn also der Solitärbau fünf Geschosse habe, dann müsste der Rest vier Geschosse haben, wenn der Solitärbau vier Geschosse haben solle, dann müsste der Rest drei haben.

Jeannot Weißenberger (CDU) kam es darauf an, im „Entree“ der Stadt gestalterisch etwas Ordentliches zu schaffen und eben keine „Blechkisten“ aufzustellen.

Andreas Gsell wollte wissen, an welchen Vorgaben sich seinerzeit die Gebäudehöhe für das Nachbargebäude orientiert habe; Bürgermeister Nitz musste passen. Er wolle sich noch kundig machen.

Wichtig für das Gremium war indes die Teiländerung des Bebauungsplans „In der Reibematt“. Der rechtskräftige Bebauungsplan setzt für das Grundstück in Gündenhausen ein Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel mit der Sortimentsbeschränkung „Weiße Ware“ und Küchen fest.

Der Grundstückseigentümer hat aber nach Planungsänderungen mit dem Wohnungsbau, der Dialyse und Seniorenpflege mischgebietstypische Nutzungen vor, was der Stadt entgegenkommt, da das Einzelhandelsgutachten gegen „Weiße Ware“ spricht. Nun kann ein neues Mischgebiet festgesetzt werden. Der Bauausschuss beschloss indes, dass alles im Rahmen eines Vorhaben- und Erschließungsplans abgewickelt werden soll.

Es handele sich lediglich um eine Konzeptstudie, erläuterte Bürgermeister Nitz. Wenn die Planer eine gewisse Sicherheit darüber hätten, ob es grundsätzlich weitergehen könne, werde das Vorhaben detaillierter ausgearbeitet und dann vorgestellt werden. Bei einer Enthaltung (Karlheinz Markstahler) sprach sich der Bauausschuss für die Pläne aus.

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